Viele Betroffene engagieren sich anlässlich der zentralen Veranstaltung zum Tag der Organspende am 1. Juni 2024 in Freiburg im Breisgau.
In zahlreichen Planungssitzungen und -treffen haben die Organisatoren die zentrale Veranstaltung in Freiburg vorbereitet. Das waren im Wesentlichen die bundesweiten Patientenverbände (LD e.V., BDO e.V. und BN e.V.), die DSO, die BZgA und die DTG.
Der Auftakt zu dieser Bundesveranstaltung war wie seit vielen Jahren ein ökumenischer Dankgottesdienst. Pater Klaus Schäfer, Mariele Höhn und Jutta Riemer von LD e.V. haben ihn vorbereitet, unterstützt durch Aktive aus den Partnerverbänden und durch Statement- und Fürbittsprecher. Nach einer Begrüßung durch Gerd Böckmann gestalteten Prälat Dr. Witzenbacher und Weihbischof Dr. Birkhofer den Gottesdienst. In seiner Ansprache betonte der Prälat die Bedeutung der Organspende als Form der Nächstenliebe und als Geschenk von Mensch zu Mensch. Gemäß dem Bibelwort „Vernetzt sein“ (Römer 1, 8-15) legten alle Statement- und Fürbittsprecher - das waren z.B. Transplantierte, Wartelistenpatienten, Pflegende, Spenderangehörige, Organspendekoordinatorinnen - ihre auf bunten Kärtchen gedruckte Worte in ein großes Netz, das die Verbundenheit unter allen Betroffenen symbolisieren sollte.
Auf dem Platz der Alten Synagoge wurden den Besuchern in Zelten verschiedene Aktionen angeboten. Ausdruck von personalisierten Organspendeausweisen, Glücksrad, Teddybärenklinik, Information zu allen Aspekten der Organspende, begehbare Organe (Herz und Lunge), Aktionsparcour u.a.m.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Sabine Dittmar, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Gesundheit, Leonie Dirks, Ministerialdirektorin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden Württemberg, Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg und Schirmherr des Tags der Organspende in Freiburg, und Gerd Böckmann, Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Es folgten weitere Gesprächs- und Diskussionsrunden mit Experten, wie Dr. Axel Rahmel, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation und traditionsgemäß auch die Aktion geschenkte Lebensjahre. Diese war wieder von Burkhard Tapp (BDO e.V.) vorbereitet worden. Dieser konnte die stolze Zahl von 877 bekannt geben.
Mit dieser Aktion und unserem ehrenamtlichen Engagement sagen wir als Transplantierte Danke an die Organspender und deren Angehörige für die Lebenszeit, die uns geschenkt wurde. Das ist das Wertvollste, das wir bekommen konnten. Für manche sind das schon zehn, 20, 30 oder mehr Lebensjahre. Die 877 ist wieder eine beeindruckende Zahl von vielen hundert geschenkten Lebensjahren, die wir dankbar präsentieren durften.
Neben dem Dank ist ein wichtiges Anliegen alle Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam zu machen, dass die Entscheidung zum Thema Organspende wichtig, ja lebenswichtig ist. Denn in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres liegt die Zahl der Organspenden sogar unter dem Niveau des Vergleichszeitraums 2023. Von Januar bis April 2024 gab es bundesweit 292 postmortale Organspender (im Jahr 2023: 311). Das heißt, dass keiner nachlassen darf sich um die Organspende zu kümmern.
Unsere Ansprechpartnerin Inge Nußbaum hat ihr Statement im Gottesdienst mit folgenden, so wichtigen Worten beschlossen:
„Ohne Organspende würde ich nicht hier stehen. Dafür bin ich meinem Organspender und seinen Angehörigen zutiefst dankbar.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alle Wartepatienten dieses Glück erleben können und rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen. Deshalb bitte ich alle Verantwortlichen alles Mögliche zu tun, damit noch mehr schwerst kranke Menschen weiterleben können. Das muss doch auch in Deutschland möglich sein! Danke!“
Text: Jutta Riemer
Fotos aufgelistet nach der dargestellten Reihenfolge:
Timo Rückauer: 1,2,10,12,15,17-20,26
Markus Herb: 3-9,11,13,14,16,21,23,24
Andrea Sebastian: 22,25
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr
Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992
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