Vortrag zum Thema Organspende in der Krankenpflegeschule Neumarkt

Zur Mottowoche, zum Tag der „Schlafmützen“ (siehe Bild) waren wir zum wiederholten Male in der Krankenpflegeschule Neumarkt, in der schönen Oberpfalz, zum Thema Organspende eingeladen. Das Tagesmotto spiegelte sich in keinster Weise am Interesse der Auszubildenden wider.

 Wir, das heißt Peter Schlauderer als dreifach Organtransplantierter in Präsenz und Brigitte Herzog als Organspendeangehörige mit einer Videobotschaft, waren dort vertreten. So wie es Frau Herzog auszudrücken pflegt, um die beiden Seiten der glänzenden Medaille der Organspende zu beleuchten. Jetzt könnte man sich fragen, was glänzt an der Organspende so stark? Es steht doch immer ein unbeschreibliches Schicksal hinter jeder Organspende. Erst wenn man verstanden hat, dass der plötzliche Tod des liebsten Angehörigen nichts mit der Organspende zu tun hat, kann man die beiden glänzenden Seiten dieser Medaille verstehen. Nicht das Unglück macht dann Sinn, wie es manche Menschen fälschlicherweise ausdrücken, sondern die Entscheidung zur Organspende macht Sinn und lässt diese Medaille glänzen.

In diesem Sinne erzählte Schlauderer den angehenden Krankenpflegerinnen- und Pflegern seine Geschichte. Wie er als Kind Diabetes bekam, nach 22 Jahren Diabetes an die die Dialyse musste und im Jahr 1999 bei Eurotransplant auf der Warteliste für eine Niere und Bauchspeicheldrüse stand. Ein angeborener Leberschaden führte dazu, dass er im Jahr 2005 wieder gelistet wurde und zwei Jahre später lebertransplantiert wurde. Diese schwere und lange Krankengschichte hat sich nach einiger Zeit in eine unglaubliche Erfolgsgeschichte verwandelt. So berichtet Schlauderer, dass er sich selbst immer wieder wundere, von zwei Organspendern diese unbeschreiblichen Geschenke des Lebens bekommen zu haben.

Um auf die zukünftigen Krankenpflegerinnen und Pfleger einzugehen, beschrieb Schlauderer die verschiedenen schwierigen Situationen als Patient in der Klinik zurecht zu kommen. Es war oft schwer für ihn aber auch für die Ärzte und das Pflegepersonal, wenn der Patient um Leben und Tod ringt. In der Klinik, nach den Transplantationen, hielt sich die Freude noch in Grenzen. Es gab immer irgendwelche Probleme zu bewältigen, weshalb auch mehrere Wochen Aufenthalt nötig waren. Erst Zuhause, wenn man langsam zurück ins Leben kommt, kam die Freude am Leben zurück und die Dankbarkeit an die Organschenkern.

Frau Herzog berichtete über das Schicksal ihrer Tochter Marlene. Sie brachte den Schülern die Abläufe vom Tag des Unfalls, über die Situation auf der Intensivstation, die Feststellung des Hirntodes, bis zum Tag der Organspende nahe. Sie habe auf ein Wunder gehofft, immerhin war Marlene in einem Multifunktionskrankenhaus, wo alles getan wurde um ihr Leben zu retten. Dieses Wunder sei auch geschehen, jedoch nicht in ihrer Familie, sondern in fünf anderen Familien. Frau Herzog sagte, wenn Marlene an einem Organleiden erkrankt wäre, hätte Sie für ihre Tochter auch auf eine Organtransplantation gehofft.

Nach den zahlreichen Fragen der Auszubildenden wurde Herrn Schlauderer noch etwas Schokolade überreicht und die jungen Leute bedankten sich für die Offenheit der Referenten.

Text: Brigitte Herzog und Peter Schlauderer
Bild: Peter Schlauderer

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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