Transplantation – gestern –heute – morgen

Unter diesem Motto stand das diesjährige 21. Arzt-Patientenseminar im Schloß der Universität Münster.

Als Selbsthilfeverband informierten Andreas Wissing und Kirsten Athmer, Ansprechpartner Münster, am Stand Betroffene, Wartepatienten, Angehörige und Interessiert über unseren Verband und Organspende.

Wie jedes Jahr spielten am Morgen „The Dandys“ auf. Die Begrüßung übernahm Prof. Senninger. Er berichtete von der ersten Transplantation in Münster im Jahr 1979 und dem heutigen Stand. Aber auch über die Organknappheit und welche Wege dort hinausführen könnten, wie z.B. alternative Methoden wie künstliche Organe und Xeno-Transplantation.

In den einzelnen Workshops wurde informiert über folgende Themen:

Warteliste Leber, Niere, Pankreas, Dünndarm

Ablauf und Organisation der Transplantation

Lungentransplantation

Nierenlebendspende

Old-for-Old Nierentransplantation

Verhaltensmaßregeln nach Transplantation

Langzeitrisiken nach Transplantation

Niemand ist alleine krank – f. Angehörige von Transplantierten

Aus dem Workshop: Langzeitrisiken nach Transplantation

C.Forner, Dr. Kebschull, Dr. Reiermann

Von der Abstoßung bis hin zu Risiken der Immunsuppression umfasste der Vortrag. Das Tumorrisiko und das Infektionsrisiko ist bei Transplantierten erhöht. Auch erkranken Transplantierte häufiger an Herz-Kreislauf Erkrankungen (Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus). Daher ist eine jährliche Vorsorge unter Anderem beim Augenarzt, Diabetologen und Angiologen sehr wichtig. Aber auch eine gesunde Lebensweise hilft die Herz-Kreislauf Erkrankungen zu mindern (Gewichtsreduktion, Natriumrestriktion, körperliche Aktivitäten, eingeschränkter Alkoholkonsum, Diät).

Was sind Risikofaktoren für schwarzen und weißen Hautkrebs? Hierzu zählen: Sonne, heller Hauttyp, Alter, Immunsuppression und Röntgenstrahlen (Strahlentherapie). Ca. 50% der Transplantierten entwickeln im Laufe der Zeit einen weißen Hautkrebs. Dieser Hautkrebs ist gut zu therapieren (Lichttherapie, vereisen, Cremes). Auf raue Hautstellen achten. Daher sollte der Sonnenschutze reichlich aufgetragen werden und alle 2 Stunden nachgecremt werden.

Aus dem Workshop: Verhaltensmaßregeln nach der Transplantation

PD Dr. Heinzow, Dr. Siam, P. Slipecka

Was kann der Patient tun: Händewaschen, Desinfektion, gesunder Menschenverstand.

Was können Ihre Ärzte tun: Aufklärung, Impfungen, Infektionen konsequent behandeln, antivirale Prophylaxe.

Infektionen ernst zu nehmen wird in diesem Workshop vermittelt. Lieber 10x zu oft zum Arzt als 1x zu wenig. Geraten wird ab 38°C zum Arzt. Nach der Transplantation sollte eine Infektionsprophylaxe für 3-6 Monate gegeben werden. Der Patient ist hierbei aber auch gefragt: unnötige Risiken vermeiden, auf ausreichend Schlaf/Erholung achten, gesunde Ernährung, Bewegung/Sport, große Menschenmassen meiden, Händedesinfektion, Gartenarbeit nur mit Handschuhen, Stäube vermeiden/reduzieren, zahnärztliche Eingriffe (Zahnreinigung, blutige Eingriffe) grundsätzlich unter Breitspektrumantibiotikum (Gefahr der Herzklappenentzündung), kein Schwimmbad in den ersten zwölf Monaten.

Niemand ist alleine krank – f. Angehörige von Transplantierten

Jörg Hülsmann, Ansprechpartner für Angehörige Lebertransplantierte Deutschland e.V.

Dr. Marie Terlunen-Helmer, Ansprechpartnerin BDO, Münster

Dieser Workshop ist im Besonderen an Angehörige von Betroffenen gerichtet. Sich nicht in der Sorge um den Angehörigen zu verlieren und sich selbst Raum zu geben wurde eindrücklich vorgebracht. Nur Angehörige die ihre Kraft gut einteilen, können auf lange Zeit ein guter Begleiter des Patienten sein. Der Angehörige stellt oft seine eigenen Ängste und Nöte und gesundheitlichen Probleme in den Hintergrund, jedoch ist es wichtig auch auf sich zu achten. Auch nach der Transplantation, wenn alles wieder in normalen Bahnen läuft reicht manchmal ein kleiner Anlass (Befund einer Untersuchung, Gespräch mit einem Arzt, gestiegene Blutwerte) aus, um die alten Ängste wieder aufleben zu lassen. Patient und Angehöriger sollten über diese Emotionen sprechen und ein gegenseitiges Verständnis aufbringen.

Christina Hülsmann

Koordinatorin NRW (komm.)

Jörg Hülsmann und Marie Terlunen-Helmer

Jörg Hülsmann und Marie Terlunen-Helmer

Kirsten Athmer und Andreas Wißing

Kirsten Athmer und Andreas Wißing

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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