Seminar für Ansprechpartner/innen 2020 – natürlich auch virtuell

Eigentlich wollten wir uns wieder einmal in Würzburg im Kloster Himmelspforten treffen. Aber es sollte nicht sein. So wurde unser jährliches Seminar für die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner am 28.November 2020 online abgehalten.

21 Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands trafen sich virtuell. Andrea Sebastian, Christina Hülsmann und Jutta Riemer hatten ein dreiteiliges Programm vorbereitet. So erfuhren wir alle Neues, konnten uns austauschen und in kleineren Gruppen Strategien für die Mitgliederbetreuung in Pandemiezeiten sowie hilfreiche Antworten auf Fragen von Patienten erarbeiten.

Fachvortrag: Im ersten Teil referierte Prof. Dr. Felix Braun, Leiter Sektion Klinische Transplantationsmedizin der Uniklinik Kiel über neue Entwicklungen in der Transplantationsmedizin. Er zeigte, dass sich die Transplantationszahlen während der ersten Phase der Pandemie erfreulicherweise nicht bemerkenswert verändert hatten. Es waren Verschiebungen festzustellen. In Regionen mit weniger Coronafällen wurde etwas mehr transplantiert als in solchen, die sehr stark coronabetroffen waren. Insgesamt war aber kein Einbruch der Zahlen zu vermerken, wie das in anderen europäischen Ländern der Fall war. Prof. Braun stellte auch noch eine geplante, inzwischen aber leider nicht weiter finanzierte Studie zum Thema HCC und Lebertransplantation vor. Er zeigte ebenfalls auf, wie Veränderungen beim Transport der Spenderorgane zu mehr realisierten Organspenden führen könnten, wenn zunehmend stärker auf die Maschinenperfusion gesetzt würde. 

Gruppenarbeit in der Pandemie: Im zweiten Teil des Seminars hatten wir Gelegenheit uns untereinander auszutauschen, welche Möglichkeiten sich bieten mit der Gruppe in Kontakt zu bleiben und neue Mitglieder einzubinden. Manche von uns hatten sich schon auf die virtuelle Plattform gewagt und erste Onlinetreffen durchgeführt, andere schrieben Briefe und Mails und telefonierten auch immer wieder mal mit einzelnen Mitgliedern.

Wie antworte ich auf Mailanfragen

So manches Mal werden wir in der Selbsthilfe mit offiziellen Beratungsstellen oder gar Stellen an Unikliniken verwechselt. So wurde geraten bei Mailanfragen in einem einleitenden Satz unsere Möglichkeiten darzustellen und darauf hinzuweisen, dass wir keine Ärzte sind, aber gerne aufgrund der häufig langjährigen Erfahrungen als Ansprechpartner, entsprechenden Schulungen und eigenen Erfahrungen die Frage beantworten würden. Falls wir einmal keine Antwort, z.B. zu speziellen Grunderkrankungen und Situation wissen, sollten wir daran denken, dass in unserem Verband ein hilfreiches Netzwerk existiert, in dem manche spezialisierten Ansprechpartner gerne Auskunft geben und gesprächsbereit sind. Das gilt für diverse Grunderkrankungen ebenso, wie für Themen wir Schwerbehinderung, Kinderwunsch nach LTx, Lebendspende, Angehörige von Transplantierten. Unserer Ansprechpartner sind in erster Linie Zuhörer und Gesprächspartner, können aber durch die vielen Infos, die sie vom Verband erhalten (z.B. durch mindestens wöchentliche Info-Mails) Wegweiser sein und den Anfragenden Ideen vermitteln, welche Punkte sie mit ihren Ärzten klären sollten. In manchen Fällen ist auch der Hinweis auf professionelle psychologische Hilfe angebracht.

In verschiedenen virtuellen Gruppenräumen (auch das geht!) haben wir dann realistische, anonymisierte Mailanfragen zu Themen wie Lebendspende, Ernährung nach der Transplantation, Corona-Impfung, Listung zur LTx bei Leberkrebs u.a. bearbeitet.

Nach 3 1/2 Stunden intensiver und auch anstrengender Arbeit an den PCs waren wir uns einig, dass Präsenzseminare sicher vorzuziehen sind, aber waren dennoch froh uns einmal wieder beim gemeinsamen Arbeiten und zum Austausch getroffen zu haben. Solche virtuellen Formate könnten in Zukunft die Präsenzseminare ergänzen.

J. Riemer

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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