Podiumsdiskussion zum Thema Organspende Widerspruchslösung – Entscheidungslösung / Göttingen

Fritz Güntzler Göttinger CDU-Bundestagsabgeordneter hat eingeladen zum Diskussionsabend.

Mit auf dem Podium waren: Dr Martin Siess, Vorstand der Universitätsmedizin Göttingen, Friedrich Selter, Superintendent der evang. Kirche in Göttingen und Nicola Maria Meyer, lebertransplantiert seit fast 25 Jahren und AP Göttingen für unseren Verband.

Rund 2 Stunden lang tauschten ca. 60 Gäste und die Podiumsteilnehmer Ihre Argumente für und gegen die Einführung der Widerspruchslösung aus. Dr. Fritz Güntzler sprach sich eindeutig dafür aus. So möchte er sich auch bei der Abstimmung diesen Herbst im Bundestag verhalten.
Friedrich Selter sprach sich klar für die Organspende als einen Akt der Nächstenliebe aus, auch die Position der beiden großen Kirchen in Deutschland. Er äußerte aber seine Bedenken bezüglich der Annahme, dass die Organe eines Menschen per se der Allgemeinheit gehörten. Seiner Meinung nach ist der Tod eines Menschen etwas sehr Persönliches. Er plädiert für die Entscheidungslösung.
Dr. Martin Siess begrüßte die im April diesen Jahres beschlossenen Regeln zur Verbesserung der Strukturen rund um die Organentnahmen etc. an den Kliniken. Darüber hinaus sprach er sich für die Widerspruchslösung aus, denn das Ziel muss sein, dass keiner der auf der Warteliste stehenden Patienten mehr sterben muss. Er räumte allerdings ein, dass die Widerspruchslösung ein „Kulturbruch“ darstelle, es gäbe keine richtige oder falsche Antwort, nur eine individuelle.

Aus dem Publikum kamen mehrere Stimmen, unter anderem von einem Mediziner, der anmahnte, sich selber bei Lebzeiten entscheiden zu wollen und nicht die Angehörigen mit dieser schweren Frage in der Akutsituation des Hirntodes eines lieben Menschen zu belasten.
Diese Meinung unterstrich auch ein Betroffener aus dem Publikum- er war mit seiner Ehefrau da, die nach seiner Lebendnierenspende nun wieder an der Dialyse war und somit auf eine neue Niere warten muss. Er appellierte an das Publikum, sich verpflichtend mit dem Thema persönlich auseinander zu setzen und eine Entscheidung zu Ja oder auch Nein selbst zu treffen. Er zeigte auch nochmal die persönliche Situation eines Menschen auf der Warteliste auf, die sehr belastend für alle ist.

Abschließend war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, sachlich und professionell in den Beiträgen und hat als Fazit gezeigt:
Die Diskussionen, die durch den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Spahn etc. angeregt wurden, sensibilisieren die Öffentlichkeit wieder für das Thema und tragen hoffentlich dazu bei, dass keiner mehr auf der Warteliste sterben muss- ein Anliegen, für das wir alle aus dem Verband Lebertransplantierter Deutschland e.V. jeden Tag kämpfen.

Text: Nicola Maria Meyer/ AP Göttingen
Foto: Wahlkreisbüro F. Güntzler, MdB

Dr. M. Siess (UMG), Nicola Meyer und HNA Redakteur T. Kopietz

Dr. M. Siess (UMG), Nicola Meyer und HNA Redakteur T. Kopietz

Dr. M. Siess (UMG), Nicola Meyer, HNA Redakteur T. Kopietz, F. Güntzler (MdB) und F. Seiter

Dr. M. Siess (UMG), Nicola Meyer, HNA Redakteur T. Kopietz, F. Güntzler (MdB) und F. Seiter

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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