Die Unimedizin Mainz wurde am 24.6.22, im Rahmen einer Feierstunde, von Gesundheitsminister Clemens Hoch und der Geschäftsführenden Ärztin der DSO Region Mitte, Frau PD Dr. Ana Paula Barreiros, für besonderes Engagement im Bereich Organspende, ausgezeichnet.
2021 konnten 16 Organspender auf der Intensivstation der Neurochirurgie realisiert werden, mehr als in jedem anderen deutschen Krankenhaus. Zu verdanken ist dies dem kompetenten Team aus 2 hauptberuflichen und gut ausgebildeten Transplantationsbeauftragten, Ärzten und Pflegekräften.
Die Feierstunde, im Hörsaal der Chirurgie, wurde vom „Johannes-Gutenberg-Quartett“, eröffnet.
Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Unimedizin, begrüßte alle Anwesenden und dankte dem ganzen Transplantationsteam und den Transplantationsbeauftragten.
Organspende sei ein wichtiges Thema, trotz der 16 Organspender, würden noch zu viele auf der Warteliste versterben und deshalb müsse man unbedingt etwas tun.
Der Gesundheitsminister Clemens Hoch möchte gerne ein Klima schaffen, dass sich mit Organspende beschäftigt. Im Gegensatz zu unseren Nachbarländern hätten wir ein „komisches“ Verhältnis zum Thema. 16 Organspender seien nur halbbefriedigend. Außerdem betonte er, dass er mit der Entscheidung des Bundestages 2020, zur Widerspruchslösung, nicht glücklich sei. Deshalb müsste man Ängste abbauen, Unsicherheiten beheben und einen neuen Anlauf starten.
Er lobte die Zusammenarbeit mit der „Initiative Organspende Rheinland-Pfalz“, die sich sehr für Organspende engagiere.
Die heutige Ehrung sei Motivation für mehr und eine Gemeinschaftsaufgabe.
Frau PD Dr. Barreiros lobte die Klinik für ihren Einsatz für Organspende. Es sei die Klinik, in der sie gelernt und gearbeitet hat und die sich schon immer für das Thema eingesetzt hat. Die Klinik hätte schon länger als andere Kliniken Transplantationsbeauftragte.
Die 16 Organspender konnten nur durch das sehr gut geschulte und vorbereitete Personal erkannt werden. Wir bräuchten eine Kultur für Organspende, in der Gesellschaft und in den Kliniken.
Sie dankte nochmal allen TX-Ärzten und Chirurgen, die auch an Heiligabend zur Verfügung stünden.
Mit den 16 Organspender konnten 46 Empfänger weiterleben.
Anschließend wurde die Urkunde durch Minister Clemens Hoch und Frau Dr. Barreiros an die Transplantations- Mitarbeiter der Unimedizin überreicht.
Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, meinte, Organspende sei Teamwork und allen gehöre diese Auszeichnung und man könne stolz darauf sein, aber nicht zufrieden.
Deutschland sei Schlusslicht in Europa und das mache es sehr schwierig für die Transplantationschirurgie. Da es zu wenig Organe gäbe, sei man gezwungen auch zu triagieren. Solche Entscheidungen würden aber nur in gemeinsamer Diskussion getroffen.
Organspende sei eine gemeinschaftliche Aufgabe. Positiv seien die hohen Standards der Transplantationsmedizin und der Hirntoddiagnostik.
Auch die Spender bekämen in der Unimedizin einen würdevollen Abschied, z.B. würde bei der Entnahme Musik, die der Spender gerne mochte, eingespielt.
Prof. Lang dankte zum Schluss allen Spendern und deren Angehörigen für diese großherzige Geste.
Die kleine Feierstunde wurde durch das „Johannes-Gutenberg- Quartett“ beendet.
Gruppenbild - Bildunterschrift:
Von rechts nach links: PD Dr. med. Marc Bodenstein, Transplantationsbeauftragter der Universitätsmedizin Mainz, Minister Clemens Hoch, PD Dr. med. Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation Region Mitte, Dr. med. Jens Mittler, Leiter des Bereichs Lebertransplantation der Universitätsmedizin Mainz Prof. Dr. med. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Hauke Lang, Leitung der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Marion Hahn, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Mainz, Dr. med. Daniel Grimm, Transplantationsbeauftragter der Universitätsmedizin Mainz und Prof. Dr. med. Martina Koch, Leiterin Viszerale Organtransplantation der Universitätsmedizin Mainz.
Text: Mariele Höhn
Fotos: Peter Pulkowski
Von rechts nach links: PD Dr. med. Marc Bodenstein, Minister Clemens Hoch, PD Dr. med. Ana Paula Barreiros, Dr. med. Jens Mittler, Prof. Dr. med. Norbert Pfeiffer, Prof. Dr. Hauke Lang, Marion Hahn, Dr. med. Daniel Grimm und Prof. Dr. med. Martina Koch
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
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