Ernährung nach der Transplantation- Lebertransplantierte haben viele Fragen!

Was darf ich essen? Gibt es bestimmte Speisen, die für mich tabu sind? Muss ich besondere Vorsichtsmaßnahmen einhalten? 

Dies waren nur einige der vielen Fragen, die sich Patienten und ihre Angehörigen stellten und auf die sie eine kompetente Antwort beim Treffen der Lebertransplantierten Deutschland e.V. am Samstag, den 12. Mai 2018 in Bonn im Seminarraum des Notfallzentrums des Universitätsklinikums Bonn erhofften.

So war es kaum verwunderlich, dass der Ansprechpartner der Kontaktgruppe Bonn von LD e.V., Günter Schelle, 16 Teilnehmer zum Tagesseminar begrüßen konnte.

Dankbar hieß Schelle die zuständige Ärztin der chirurgischen Leberambulanz des Bonner Universitätsklinikum, Frau Dr. med. Petra Knipper willkommen, die sich freundlicherweise für ein Referat zur Verfügung gestellt hatte.

EIGENTLICH ALLES, solange man auf eine ausgewogene Ernährung achte lautete das Fazit, dass sie gleich an den Anfang des Referates gestellt hatte. Verwunderung bei den Teilnehmern war die Folge und führte zu ersten Fragen.

Frau Knipper erläuterte an Hand ihrer Folien und hier insbesondere am Beispiel der Ernährungspyramide, dass es kaum einen Unterschied in der Ernährung zwischen lebertransplantierten Patienten und der Normalbevölkerung gebe, wenn sich die Patienten an die Vorgaben ihrer Ärzte hielten. Lediglich in den ersten Monaten sei eine gewisse Zurückhaltung bei verschiedenen Speisen angebracht. Rohes Fleisch, Meeresfrüchte, ölige und fettige Speisen, Eiswürfel, Speiseeis, offene Kaltgetränke und in Plastikfolie verpackte Nahrungsmittel sollten nach Möglichkeit nicht auf dem Speiseplan stehen. Wichtig für eine gesunde Lebensführung sei ebenfalls eine ausreichende Bewegung mit mäßiger bis starker Anstrengung, Einhaltung eines gesunden Körpergewichtes (BMI zwischen 18,5 und 24,9 kg/m2). 

Auf die Frage eines männlichen Teilnehmers, ob denn nun das von ihm so geliebte medium gebratene Steak für immer tabu sei, antwortete die Ärztin mit einem klaren NEIN! Selbstverständlich könne er in Maßen sein Steak verzehren, auch der Fischsalat beim Italiener sei kein Tabu. Überhaupt sollten die Patienten sich selbst herantasten und probieren, was ihr Körper vertrage. Ausnahmen gelten nur für frisch Transplantierte (siehe oben). 

BESONDERS WICHTIG sei es, dass kein Johanniskraut verzehrt werde (vermindert die Wirkung der Immunsuppressiva) und auf Grapefruitsaft und fettreiches Essen (steigert die Wirkung der Immunsuppressiva) möglichst vollständig verzichtet werden sollte. 

Frau Dr. Knipper beantwortete die vielen Fragen, die ihr gestellt wurden, kompetent und ausführlich. Im Namen aller Patienten und ihrer Angehörigen dankte Günter Schelle der Referentin mit einem kleinen Präsent und betonte, dass er es nicht selbstverständlich finde, dass Frau Knipper sich ohne ein Honorar am Samstagmittag zur Verfügung gestellt habe.

Nach dem Vortragsteil schloss sich eine lebhafte Diskussion zu allen Themen um die Transplantation an. Sehr schön war zu beobachten, dass auch viele persönliche Fragen und Schicksale unter den Teilnehmern besprochen wurden, was auf eine gewisse Vertrautheit schließen ließ. 

Wiederholt wurde der Wunsch geäußert, zu einem der nächsten Treffen eine fachkundige Psychologin/Sozialarbeiterin für Gespräche und Beratung einzuladen.

Nach insgesamt dreieinhalb Stunden beendete Schelle das Treffen und verabschiedete die Teilnehmer bis zum nächsten Bonner Kontaktgruppentreffen am Samstag, den 18. August 2018.

Bericht: Günter Schelle / Bilder: privat

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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