Der Transplantationsmediziner Wolfgang Ullrich berichtet aus seinem Arbeitsalltag

Vorträge legen Fokus auf Organspende

Wolfgang Ullrich vom Haller Diak und Jutta Riemer vom Verein Lebertransplantierter informieren.

Kupferzell. Die Gesundheitskonferenz im Hohenlohekreis hat am Donnerstag das Thema Organspende in den Blick genommen. In der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft informierten Wolfgang Ullrich, Transplantationsbeauftragter des Haller Diaks, sowie Jutta Riemer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Lebertransplantierte Deutschland. Laut einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stehen etwa 80 Prozent der Deutschen der Organspende positiv gegenüber. Aber nur 44 Prozent der über 18-Jährigen besitzen einen Organspendeausweis. Dabei können Organspende und Transplantation jede Familie betreffen: als Spendende oder Empfangende, schreibt der Hohenlohekreis. Ullrich berichtete aus seinem Arbeitsalltag. Organe wie Niere, Herz, Leber, Lunge, Darm, Bauchspeicheldrüse und Gewebe wie Herzklappen oder Augenhornhäute würden heutzutage mit sehr gutem Erfolg transplantiert. Er erläuterte die gesetzlichen Regelungen und die Voraussetzungen. Großen Wert legte er darauf, dem Publikum den Hirntod – Voraussetzung für eine Organspende – verständlich zu erklären. Dabei machte er deutlich, dass dieser unumkehrbar ist.

Einblick in die Welt Betroffener

Riemer gab Einblick in die Erfahrungswelt Betroffener: Eine unsichere und belastende Zeit des Wartens und die Freude über das neu geschenkte Leben nach einer geglückten Transplantation folgten aufeinander. Auf jedes gespendete Organ kommen aktuell drei schwerkranke Patienten auf der Warteliste. Riemer erläuterte die Kriterien für die Vergabe durch die Bundesärztekammer und die Vermittlung durch die Stiftung Eurotransplant. Ein Film verdeutlichte zudem die Situation der Angehörigen von Hirntoten, die in dieser belastenden Situation auch noch die Entscheidung über die Organspende treffen müssen, wenn der Wille des Verstorbenen nicht zu Lebzeiten bekannt geworden ist. Riemer appellierte daher an die Anwesenden, ihre Entscheidung – auch zur Entlastung der eigenen Familie – im Organspendeausweis und in der Patientenverfügung zu dokumentieren.

Haller Tagblatt v. 9.6.2022

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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