Arzt-Patientenseminar - Uni Heidelberg

Großes Interesse bei Patienten und Angehörigen

Über 200 Teilnehmer hatten sich zum traditionellen Arzt-Patientenseminar am 19.7. 2014 für die Region rund um Heidelberg angemeldet. Dieses wurde, wie seit vielen Jahren, gemeinsam vom Transplantationszentrum Heidelberg und Lebertransplantierte Deutschland e.V. geplant und durchgeführt. Aufgrund des übervollen Hörsaals wurden die Vorträge auch auf eine Videoleinwand ins Foyer übertragen.

Prof. Wolfgang Stremmel, Ärztlicher Direktor der Inneren Medizin begrüßte die Patienten, Angehörigen und Kollegen sowie die Mitorganisatoren aus unserem Verband. Er betonte die Wichtigkeit des interdisziplinären Wirkens für die Patienten und zeigte auch die Bedeutung der Selbsthilfearbeit in diesem Zusammenhang auf.

Von Prof. P. Schemmer erfuhren wir Aktuelles zur Lebertransplantation in Heidelberg. Seit 1.12001 bis zum 30.6.2014 wurden hier über 1142 Lebern transplantiert, davon 47 Lebendspenden, 72 Splitlebertransplantationen, 7 Dominotransplantationen. Bei 18% der Transplantierten bedurfte es einer erneuten Transplantation (Retransplantation). Das Durchschnittsalter betrug 52 Jahre. 6% waren Kinder unter 16 Jahren. Ca. 60% der Transplantationen wurden ca. zu gleichen Teilen aufgrund einer der Indikationen: alkoholische Leberzirrhose, Leberkrebs und Virushepatitis vorgenommen. Bei ca. 40% lagen andere Grunderkrankungen vor. Im zweiten Teil seines Vortrages erfuhren wir wie eventuellen Komplikationen entgegengewirkt werden kann. Bei ca. 2% der Patienten kommt es nach Ltx zu Komplikationen der Blutgefäße. Diese können z.B. mit einer Nachoperation behoben werden. Gallengangskomplikationen (z.B. Engstellen)können an verschiedenen Stellen auftreten und dementsprechend auch mit unterschiedlicher Erfolgsquote behandelt werden. Sind die Probleme lokal begrenzt auf bestimmte Gallengangsabschnitte kann mit großer Erfolgsquote durch Aufweitung und Protheseneinsatz geholfen werden. Befinden sich die Gallengagsprobleme diffus verteilt über die kleinen Gallengänge sind die Therapien weniger erfolgversprechend und die Retransplantation oft der letzte Ausweg.

Professor D. Gotthardt sprach über den Langzeitverlauf nach Ltx und stellte fest, dass im Langzeitverlauf die Leberproblematik zurücktritt im Verhältnis zu neuen Einschränkungen durch die lange Einnahme von Immunsuppressiva. Er nannte z.B. den Diabetes, die Fettstoffwechselstörung und den Bluthochdruck - zusammen als metabolisches Syndrom bezeichnet – als Grund für zunehmende Krankheiten und Sterblichkeit. Das immunsuppressive Schema sollte – im Sinne der Minimierung der Nebenwirkung und dennoch optimalem Schutz gegen die Abstoßung - bei jedem Patient regelmäßig überprüft und hinterfragt werden. Er warnte gleichzeitig vor unkontrollierter Reduktion oder gar Absetzen der Immunsuppressiva, da hier die Gefahr einer Abstoßung besteht. Chronische Abstoßungen sind oftmals schwer oder gar nicht erfolgreich behandelbar!

Nach der Kaffeepause stellte Professor M. Ebert vom Universitätsklinikum Mannheim (UMM) die besondere Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim bei der Betreuung der Ltx-Patienten vor. Die Behandlung vor und nach der Transplantation ist in enger Abstimmung mit dem Tx-Zentrum Heidelberg so sehr gut in Mannheim möglich. Transplantiert wird jedoch in Heidelberg. Ebenfalls vom UMM erläuterte Dr. C. Antoni die gute Perspektive auf Virusfreiheit für Hepatitis-C-Patienten mit den Hep C-Medikamenten der neuen Generation.

Zum Abschluss berichtete unsere Ansprechpartnerin Gaby Winter über einen Kochkurs, speziell für Transplantierte, der mit Unterstützung der Uniklinik Mannheim stattgefunden hatte. Nicht nur der Spaß am Kochen stand im Vordergrund, sondern auch das vielfältige Wissen über die verwendeten Lebensmittel und die für uns Transplantierte wichtige Hygienemaßnahmen.

Für Material am Informationstisch hatten unseres Verbandes hatten die Ansprechpartner für Heidelberg und Mannheim Andrea Sebastian, Wolfgang Weber und Gaby Winter gesorgt. Der Infotisch war immer gut besucht und Anlaufstelle fürs Wiedersehen und Kennenlernen alter und neuer Mitglieder.

Jutta Riemer

eingestellt: 2014-10-16 / Hi

 

2014-10-16 Stremel-Schemmer Hörsaal

2014-10-16 Stremel-Schemmer Hörsaal

2014-10-16 Hörsaal

2014-10-16 Hörsaal

2014-10-16 Heidelberg

2014-10-16 Heidelberg

2014-10-16 Heidelberg, Ebert

2014-10-16 Heidelberg, Ebert

2014-10-16 Heidelberg, Winter-Riemer-Stremmel

2014-10-16 Heidelberg, Winter-Riemer-Stremmel

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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