Vor 7 Jahren hat sich unser Verband „Lebertransplantierte Deutschland e.V.“ um das Vorstandsmitglied, Joachim Linder (†) und dem Koordinator, Hans- Jürgen Frost, mit der Bitte um Ausrichtung einer gemeinsamen Informationsveranstaltung für Patienten und Angehörige an das Uniklinikum Leipzig gewandt.
Das Ergebnis und die Reaktion seitens der Verantwortlichen am Klinikum, um Herrn Prof. Berg war überwältigend und hält bis heute immer noch an.
Dies war auch der Grundgedanke zu dem die Organisatoren um Prof. Dr. Berg (Hepatologie) und Prof. Dr. Seehofer (Transplantationszentrum) sowie der Koordinator unseres Verbandes für diesen Bereich „Mitte – Ost“, Hans-Jürgen Frost, zum 7.Mal eingeladen hatten.
Mehr als 70 Teilnehmer - Wartepatienten, Transplantierte und Angehörige – waren erneut auf ein interessantes Programm und die Gesprächsrunde mit Ärzten und allen Referenten gespannt.
Herr Prof. Dr. Berg begrüßte alle Teilnehmer recht herzlich und hielt gemeinsam mit Herrn Prof. Seehofer in der weiteren Führung der Veranstaltung die "Fäden in der Hand". Von vorn herein wurde darauf verwiesen, dass Diskussionen und Anfragen erst nach den Vorträgen in einer abschließenden "Gesprächsrunde" gestellt werden sollten, an der alle Referenten teilnehmen.
Egbert Trowe, Mitglied des Vorstandes unseres Verbandes "Lebertransplantierte Deutschland e.V." überbrachte die Grüße und den Dank an die Organisatoren sowie an alle Ansprechpartner und die Kontaktgruppen im Bereich Mitte - Ost. Er informierte zu einigen Aspekten der Organspendesituation in Deutschland und insbesondere zu Aufgaben und weiteren Verbesserungen für die Transplantationsbeauftragten an Krankenhäusern aus dem Gesetz zum Transplantationsgesetz vom 01.April 2019. Die Diskussionen und Gesetzesvorlagen zur Widerspruchsregelung bei der Organspende sollen nun im Januar 2020 im Bundestag beraten werden. Zugegen war auch das Vorstandsmitglied, Alexander Brick.
Diesen Gedanken schloss sich Herr PD Dr. Robert Sucher, in seinem Vortrag zur aktuellen Situation der Lebertransplantation in Deutschland an.
Herr Prof. Dr. Daniel Seehofer, arbeitete in seinem Vortrag zu „Entwicklungen bei der Organkonservierung – Hilfe für den Organmangel“ interessante medizinische Gesichtspunkte heraus.
Für alle Teilnehmer beeindruckend und mitfühlend waren die Dokumentationen vom „Sachsenspiegel“ über die Krankheit, das Hoffen und die erlösende Lebertransplantation von Frau Peggy Weise-Funk. Eine Geschichte, die auch von der Tapferkeit, dem Lebenswillen von Peggy und der „Kunst“ der Ärzte und Transplantationsmediziner am Klinikum in Leipzig spricht. Mit Worten, die Frau Weise- Funk nicht leicht fielen, konnte sie nochmals von ihrer Geschichte berichten und allen, die ihr geholfen haben, Danke sagen.
Nach einer „Kaffeepause“ stellt Herr Prof. Dr. Thomas Berg, in seinem Vortag die Frage: „zu krank für eine Transplantation – gibt es das?“ Diese beantwortete er letztendlich mit „Ja“ und nannte dafür sechs Punkte: akutes-auf-chronisches-Leberversagen; Mehr-Organversagen; schwere Begleiterkrankungen; aktive Infektionen / Sepsis; Muskelschwund und körperliche Gebrechlichkeit.
Herr PD Dr. Florian van Bömmel, zeigte einige Aspekte zum möglichen Wiederkommen einer Grunderkrankung nach der Transplantation auf. Vor allem bei Gallenwegs-Entzündungen oder Virushepatitis gibt es hier und da erneut auftretende Erkrankungen. Studien zeigen, dass etwa 20 % der Todesfälle nach Lebertransplantationen die ursprüngliche Krankheit die Ursache ist. Bei rechtzeitigem Erkennen können Erkrankungen erfolgreich behandelt werden. Hier haben aber auch die Patienten vor und nach der Transplantation eine große Verantwortung.
Nicht zuletzt hatte Prof. Dr. Georg Schomerus, wichtige Information zur Stigmatisierung von Menschen mit Alkohol-assoziierter Lebererkrankung“ in seinem Vortrag. Hier trägt der Einzelne eine hohe Verantwortung und muss eine längere Abstinenz nachweisen. Aber auch das soziale Umfeld eine immer größer werdende Verantwortung.
Diesen fachlichen, informativen Vorträgen schloss sich abschließend eine Diskussionsrunde mit allen noch anwesenden Referenten an.
Diese wurde, wie jedes Jahr, zahlreich genutzt und setzte sich auch nach Abschluss unseres Arzt - Patienten - Forums in weiteren Einzelgesprächen fort.
Mit seinen Schlussbemerkungen sprachen Prof. Dr. Seehofer, Transplantationszentrum und Egbert Trowe, Lebertransplantierte Deutschland e.V. allen Referenten und Teilnehmern und Organisatoren den herzlichsten Dank aus.
Erneut waren Mitglieder der Kontaktgruppe Rudolstadt mit Unterstützung unserer Ansprechpartner, Christine Wehling, Jena und Henrik Urban aus Leipzig mit einem Informationsstand unseres Verbandes vor Ort. Diese Angebote und Informationen wurden dankend angenommen.
Dieser Dank geht auch an die Informationen der DSO, Region Ost, mit Frau Heike Trepte und das Team des Uniklinikums sowie dem Veranstaltungsmanagement.
Text und Fotos: Hans-Jürgen Frost
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr
Telefon: 02302/1798991
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