Hallo liebe Angehörige,
mein Name ist Jörg Hülsmann, ich bin im Jahr 1965 in der Zigarrenstadt Bünde geboren. Habe in der Kirchengemeinde Dünne meine Frau Christina kennen und lieben gelernt und wir sind nun schon seit fast 20 Jahren verheiratet. Krankheit und Hilflosigkeit waren weit weg. Ich lebte in den Tag hinein, habe mit meinen beiden Kindern gespielt und bin im Bogensport zuhause gewesen. Halt ein ganz normales Leben.
Die Diagnose meiner Frau drehte unser Leben auf den Kopf. Unsicherheit und die Frage nach dem „wie geht es weiter“ standen im Raum. Die Wartezeit, die Transplantation und das erste halbe Jahr danach, waren teils eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Halt gab uns in der Zeit die Familie und Menschen die sich nicht abwendeten - Menschen, wie die in diesem Verein, die ehrenamtlich für die Sorgen und Ängste von Betroffenen und Angehörigen ein offenes Ohr haben. Heute drei Jahre nach der Transplantation ist vieles anders, aber auch besser.
Die Dankbarkeit über das Erlebte ist nun auch der Anstoß, mich mehr in dem Verein einzubringen. Ich freue mich auf die Arbeit und auf die zukünftigen Gespräche mit Ihnen.
Sollten Sie also als Angehöriger Fragen oder Sorgen haben oder vieleicht möchten Sie sich einfach mal aussprechen. Dann möchte ich Sie ermutigen mich anzusprechen oder anzurufen.
Jörg Hülsmann
Hallo liebe Angehörige,
mein jüngster Bruder Thomas ist verstorben, 40-jährig, kurz vor der lebensrettenden Transplantation. Ich, Renate Pauli, muss mit dem Gefühl leben, nicht genug getan zu haben für ihn.
Schon während der schweren Lebererkrankung meines Bruders habe ich mich dem Verein Lebertransplantierte Deutschland e.V. zugewandt, von dort Hilfe und Zuspruch, auch Trost erfahren. Ich kenne dieses Gefühl der Ratlosigkeit. Ich weiß, wie verloren und hilflos jemand ist angesichts der lebensgefährlichen Erkrankung eines lieben Menschen.
Als Ansprechpartner möchte ich anderen eine Stütze sein. Ihnen zuhören, ihnen zur Seite stehen, ihnen Mut machen, Hoffnung geben und ihre Zuversicht stärken.
Bei allen Begegnungen spüre ich, was Zusammenhalt innerhalb einer Familie bewirken kann, welche Kräfte freigesetzt werden durch Liebe und Zuwendung.
Jedem Einzelnen, der mich seither auf meinem Weg begleitet hat, bin ich dankbar. Jeder einzelne, den ich begleiten darf, macht mein Leben wertvoller. Mein Leben und das meiner Familie. Ich bin Jahrgang 1952, seit 1972 verheiratet, sehr glücklich. Unsere Tochter ist 34 Jahre alt.
Das, was ich tue, ist mir ein Herzensbedürfnis. Und es ist ganz im Sinne meines Bruders Thomas.
Renate Pauli
Mein Name ist Ute Wanner, ich bin 60 Jahre alt verheiratet und habe 2 erwachsene verheiratete Söhne sowie zwei Enkelsöhne. Im 38. Jahr unserer Ehe wurde bei meinem Mann Günter eine Leberzirrhose im Endstadium diagnostiziert. Sofort nahm unser gemeinsames Leben eine dramatische Wende. Lange konnten wir das Ausmaß dieser Diagnose nicht erfassen, wir dachten zunächst, dass wir die Erkrankung durch eine entsprechende Umstellung unserer Lebensgewohnheiten in den Griff bekommen könnten. Doch je weiter die Zeit fortschritt, desto schlechter war es um die Gesundheit meines Mannes bestellt sodass eine Lebertransplantation unumgänglich wurde. Zum Glück hatten wir gute Freunde, die uns moralisch sehr zur Seite standen, doch wäre es für uns sehr hilfreich gewesen, wir hätten Rat und Unterstützung von Betroffenen erfahren können. Niemals werden wir den Besuch des für die Uniklinik zuständigen Ansprechpartners vom Verein Lebertransplantierte Deutschland e.V. vergessen, welcher uns kurz vor der Transplantation in Tübingen am Krankenbett besuchte und uns allein durch sein Erscheinen so viel Hoffnung gegeben hat, dass ein gutes Weiterleben nach einer Lebertransplantation möglich ist. Er beantwortete uns sehr viele Fragen und machte uns auf diese wichtige Selbsthilfeorganisation aufmerksam.
Wie hilfreich sind die regelmäßigen Wartepatiententreffen, der wichtige Austausch von Betroffenen bei Stammtischen oder ganz einfach nur Begegnungen und Gespräche zwischen Betroffenen und deren Angehörigen. Da mein Mann schon Ansprechpartner ist, habe auch ich mich entschlossen, diesen Dienst zu tun, um auch den Angehörigen von Betroffenen Hoffnung und Beistand zu geben, oder einfach nur unsere Geschichte zu erzählen. Mein Mann und ich wir wollen beide etwas davon zurückgeben, was uns gutes widerfahren ist sowie Menschen ermutigen und begleiten.
Ute Wanner
15.02.2011
für Angehörige von Betroffenen
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr
Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992
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