Die Weltspiele der Transplantierten fanden vom 17. Bis zum 24. August erstmals in Deutschland statt. Für 2500 Teilnehmer, Angehörige und Unterstützer waren die sieben Tage in Dresden eine unvergessene Zeit voller Sport, Emotionen und bewegenden Geschichten. Aus 51 Nationen waren Sportler nach Dresden gereist um sich in 17 Sportarten dem internationalen Vergleich zu stellen. In ausgewählten Disziplinen konnten auch die Angehörigen verstorbener Organspender sowie Lebendspender an den Start gehen. Der jüngste Teilnehmer war gerade 5 Jahre alt, der älteste brachte es auf stolze 89 Jahre.
Auch wenn die Freude über die erhaltene zweite Chance im Vordergrund der Wettkämpfe stand, gab es auch Sieger. Großbritannien war nicht nur mit dem mit 266 Aktiven größten Team nach Deutschland gereist, es führte auch den Medaillenspiegel mit 178 Gold-, 134 Silber- und 96 Bronzemedaillen an. Es folgten die Teams Deutschland und USA. Das kleinste „Team“ mit der weitesten Anreise kam von der Pazifikinsel Nauru, einen der kleinsten Staaten der Erde mit einem Sportler. Viel wichtiger ist eine andere Zahl: 16.312 geschenkte Lebensjahre kamen in Dresden zusammen.
Die Dresdener Sportanlagen waren für die Wettkämpfe bestens vorbereitet. Im Heinz-Steyer-Stadion nahe der Dresdener Innenstadt fanden die Eröffnungs- und Schlusszeremonie sowie die Leichtathletik- Darts- und Squashwettkämpfe statt. Für Fußball und Bogenschießen stand der nahegelegene Ostra-Sportpark zur Verfügung. 3 gegen 3 Basketball fand in der BallsportARENA statt Die JOYNEXT-Arena war Austragungsort für die Tischtennis, Volleyball und Badminton-Wettbewerbe. Geschwommen wurde im Schwimmstadion Freiberger Straße, dass immerhin über zwei 50-Meter Becken verfügt. Für die Pétanquespieler war ein Fußball-Aschenplatz in eine Boule-Anlage mit über 100 Bahnen umgebaut worden. Tennis wurde auf der Anlage in Blasewitz gespielt, mit 16 Plätzen eine der größten und schönsten Tennisanlagen in Deutschland. Am Brettmühlenteich in Thiendorf fanden Wettbewerbe der Radsportler und Triathleten statt. Golf wurde auf der Anlage in Dresden-Ullersdorf gespielt. Für das Bowling stand die Anlage PLAYBowling im Elbepark zur Verfügung. An allen Sportstätten standen freiwillige Helfer und Schiedsrichter bereit, die für einen geregelten und fairen Ablauf der Spiele sorgten.
Am Eröffnungstag stand vormittags ein Organspendelauf auf dem Programm. Im Großen Garten in Dresden, dem größten Dresdener Park im Stadtbereich, kamen viele Teilnehmer der Spiele und Dresdener Bürgerinnen und Bürger zusammen,um auf die Spiele und die Situation in der Organspende in Deutschland aufmerksam zu machen.
Der Gedenkgottesdienst in der Frauenkirche war für viele Teilnehmer ein erster emotionaler Höhepunkt. Nach der Wende ermöglichten Spenden aus der ganzen Welt den Wiederaufbau des Dresdener Wahrzeichen. Vertreter aller großen Religionen dankten in Ansprachen den Spendern der Organe und ihren Angehörigen.
Anschließend versammelten sich alle Teilnehmer an den Spielen auf der Terrasse des Dresdener Kongresszentrums. Begleitet von Bands ging es in einer Parade der Nationen durch Dresden vorbei am Zwinger und der Semperoper in das Heinz-Steyer-Stadion. Ein Besonderer Empfang wurde der Gruppe der Angehörigen von Organspendern und Lebendspender zuteil. Als Letzte in das Stadion einziehend erhoben sich alle Anwesenden von ihren Plätzen und spendeten langanhaltenden Applaus. Sodann fand die Eröffnung der Word-Transplant Games statt. Musikalisch wurde die Feier vom Dresdner Knaben Chor und der Bryan-Staff-Band begleitet.
Sportlich waren die folgenden Tage für die Teilnehmer eine echte Herausforderung. Fast alle gingen in mehreren Disziplinen an den Start, mussten sich also auf wechselnde Sportarten an den Wochentagen und mehrere Wettkämpfe pro Tag einstellen.
Ein Highlight war am Mittwoch der Abend im „Dresden City Beach“, dem größten Beach-Club Sachsens. Dabei waren die meisten Sportler, Angehörige, Unterstützer und freiwillige Helfer. Viele Teams waren landestypisch gekleidet und boten auf der Bühne eine kleine Vorstellung. Live Bands spielten zum Tanz und es wurde gefeiert. Wären nicht am nächsten Tag wieder Sportwettkämpfe gewesen, hätte wohl mancher bis in die frühen Morgenstunden durchgehalten.
Der Donnerstag endete mit dem Finale der Darts-Spieler bei der „Darts-Night“ im Dresdener Stadtforum. Die beiden international erfolgreichen deutschen Spitzenspieler Max Hopp alias "the Maximiser“ und Gabriel Clemens „The German Giant“ waren nach Dresden gekommen um die Spieler zu unterstützen und in einem Showmatch ihr Können zu zeigen. Ein einmaliges Erlebnis für alle Fans des Darts-Sports.
Nachdem am Samstag die letzten Medaillen in der Leichtathletik durch Elke Büdenbender Deutschlands „First Lady“ und Roland Kaiser, beide selbst transplantiert, überreicht wurden, begann die Abschlussfeier im Heinz-Steyer-Sradion. Liz Schick, die Präsidentin der World Transplant Games Federation bedankte sich bei der Stadt Dresden, dem Freistaat Sachsen, dem deutschem Verein TransDia Sport Germany den vielen freiwilligen Helfern und allen Sportlern. Sodann wurde der Staffelstab an die Vertreter aus Belgien übergeben und es erfolgte die Einladung nach Leuven (Löwen) zu den World Transplant Games 2027
Traditionell wurde zum Abschluss der „Circle of Live“ gebildet. Alle im Stadion Anwesenden bildeten einen geschlossenen Kreis auf der Laufbahn. Ein emotionaler Moment, der sich dann in einem Treffen aller auf der Rasenfläche fortsetzte.
Beim abschließenden Gala-Diner für über 2000 Personen im Dresdner Kongresszentrum konnten alle Teilnehmer die Spiele Revue passieren lassen. Viele Freundschaften wurden über Landesgrenzen hinweg geschlossen und erneuert. So gab es Wiedersehen zwischen Teilnehmern die schon als Kind an den Spielen auf anderen Kontinenten teilgenommen haben und jetzt als junge Erwachsene in Deutschland wieder dabei waren.
Vor allem die Ausrichter und Helfer hat es gefreut von den internationalen Gästen immer wieder gehört zu haben: „Das waren die besten Spiele aller Zeiten!“
Text: Gerd Böckmann
Bilder: ©WTG2025/YesVideography; G. Böckmann, E. Aryeequaye
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
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