Wertschätzung für Organspender durch Dank und Erinnerung Veranstaltung in Mainz stellt verstorbene Organspender und ihre Angehörigen in den Mittelpunkt

Am 27.8.25 fand in der Ärztlichen Akademie Mainz, eine Erinnerungsveranstaltung zu Ehren der Organspenderinnen und Organspender sowie deren Familien statt.
Ziel war es, Dankbarkeit zu bündeln, die lebensverändernde Wirkung der Organspende sichtbar zu machen und ein öffentliches Bewusstsein für Thematik, Ablauf und Nachsorge zu schaffen.

Vertreterinnen und Vertreter vom Transplantationszentrum in Mainz, Spenderfamilien und Organempfängern gaben bewegende Einblicke.

Die Veranstaltung begann mit den Liedern „Ich hab‘ ein Herz zu verschenken und „Ein neuer Tag“, vorgetragen von dem Künstler „Oku“. Frau PD Dr. Ana Paula Barreiros begrüßte alle Anwesende und dankte den Spenderfamilien für ihre Entscheidung. Dazu gehöre: Kraft, Mut und Stärke.
Anschließend wurde ein Kurzfilm über die Dankesveranstaltung 2024 in Halle gezeigt.
Im „Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens“ werden Bäume gepflanzt, die an Menschen erinnern, die bereit waren, anderen mit einer Organspende zu helfen. Im Park auf dem Holzplatz hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem die Möglichkeit, Erinnerungssteine niederzulegen. Außerdem präsentierten sich das „Netzwerk Spenderfamilien und TransDia“ und der „Verein zur Förderung der Organspende“ mit Infoständen.

Drei Transplantierte erzählten anschließend ihre bewegende Geschichte und dankten ihren Lebensrettern, ohne den sie nicht hätten weiterleben können. Frank Meier, der mit einer gespendeten Bauchspeicheldrüse sein Leben zu verdanken hat, las seinen Dankesbrief an die Spenderfamilie vor.

In einem Podiumsgespräch, an dem sich der Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz Clemens Hoch, Dr. Jens Mittler, Oberarzt Transplantationszentrum Mainz, Dr. Axel Rahmel, Medizinische Vorstand der DSO, Claudia Kaus, Angehörige und Dr. Florian Kunz, ebenfalls Angehöriger, beteiligten, wurden die Themen Organspende und Transplantation aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Dr. Rahmel plädierte dafür, das Thema Organspende mit in den Unterricht aufzunehmen und gab diese Bitte an den Minister weiter. Er hob auch die Wichtigkeit der Angehörigenbetreuung hervor, dafür stünden die Koordinatoren der DSO zur Verfügung.
Wir bräuchten in Deutschland eine visionale Politik. Das sei für ihn „Kultur für Organspende“. Dies bezeichnet eine zukunftsorientierte, ganzheitliche Strategie, die soziale, ethische und Gesundheitsaspekte miteinander verbindet, um Organspenden zu erhöhen. Transparenz zu schaffen und Vertrauen zu stärken. Es könne nicht sein, dass Angehörige von Organspendern angefeindet werden, während diese in anderen Ländern als Helden gefeiert werden. Dies unterstützte auch Dr. Jens Mittler.
Minister Clemens betonte, dass Angehörige von Spendern höchste Anerkennung verdienen. „Wir haben hier in Deutschland noch das beste Gesundheitssystem, nur nicht im Bereich Organspende“.

Claudia Kaus, deren 18-jähriger Sohn bei einem Sportunfall, an Weihnachten, starb, sei für sie immer noch unfassbar. Seine Organspende ist aber ein Trost. Er habe seine Liebe und Wärme weitergegeben. Als sie vom Lungenempfänger einen anonymen Dankesbrief bekommen hätten, hätte ihnen dies so gutgetan.

Danach las eine Transplantierte das bewegende Gedicht „Du kannst Tränen vergießen“ vor. Gesundheitsminister Clemens Hoch dankte nochmal den Spenderfamilien und allen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben. Er setze sich weiterhin für dieses Thema ein.

Mit einer Symbolhandlung wurden anschließend Organspenderinnen und Organspendern gewürdigt. Ihre Fotos waren an Gedenkstelen angebracht. 
Die Transplantierten Günter Hamann und Mariele Höhn lasen 27 Spendernamen vor. Auf jeder Stele wurden Blumen niedergelegt.

Zum Abschluss kamen alle Transplantierten zu einem gemeinsamen Foto zusammen und jeder bedankte sich mit persönlichen Worten für seine Organspende.

Die Veranstaltung stärkte den gesellschaftlichen Zusammenhalt und setzte ein Zeichen der Wertschätzung für Menschen, die durch ihre Entscheidung anderen das Leben schenken.

Text: Mariele Höhn,
Fotos: DSO, Mariele Höhn

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
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Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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