Weihnachtsbrief 2022

ein weiteres, durch die Pandemie geprägtes Jahr geht zu Ende. Auch wenn zum Jahresende viele Vorschriften gefallen sind, so ist für uns Transplantierte und Wartepatienten doch Vorsicht geboten. Wir gehören immer noch zu den vulnerablen Gruppen, die durch eine Infektion besonders gefährdet sind. Zum Glück hat sich die Chance auf einen milden Verlauf einer Corona-Erkrankung durch Impfungen und neue Medikamente entscheidend verbessert.

Die Organspendezahlen sind auch im vergangenen Jahr wieder gesunken. Einer der Gründe war die Coronawelle zum Jahresbeginn. Organe von Corona-Infizierten Spendern durften nicht transplantiert werden. Auf vielen Intensivstationen herrschte Personalnot, so dass es zu einer verminderten Spenderidentifizierung kam. Mittlerweile ist es der Medizin möglich, auch Organe von infizierten Spendern erfolgreich zu transplantieren. Der Pflegenotstand auf deutschen Intensivstationen, in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist jedoch nicht behoben und bleibt ein Sorgenkind der Gesundheitspolitik.

Das vor 3 Jahren beschlossene „Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft in der Organspende“ zeigt bisher keine Wirkung auf die Organspendezahlen. Dass die Ablehnung der Widerspruchslösung ein Fehler war, haben zumindest die „Grünen“ auf ihrem Parteitag eingesehen und fordern jetzt die Widerspruchslösung in der Organspende. Die Politik muss endlich wirkungsvoll handeln, damit der Wunsch nach Leben nicht der letzte Wunsch vieler Menschen auf der Warteliste bleibt. Es ist unerträglich, dass Deutschland diesbezüglich von fast allen Ländern in Europa überholt worden ist.

Erfreulicherweise haben einige unserer Kontaktgruppen wieder erste Veranstaltungen durchführen können. Die Beratung per Telefon und Internet hat während der Pandemie stetig zugenommen und wird fester Bestandteil der Selbsthilfe bleiben. Zögern Sie nicht Kontakt mit uns aufzunehmen, egal auf welchem Weg.

Ich danke allen Mitgliedern, deren Angehörigen und den Förderern unseres Verbands dafür, dass Sie uns treu geblieben sind und unsere Solidargemeinschaft weiter unterstützen. Denjenigen, die gesundheitliche Probleme haben, wünsche ich bestmögliches Wohlbefinden und möglichst eine baldige Genesung. Meine und die Gedanken aller Aktiven sind auch bei denjenigen, die im zu Ende gehenden Jahr einen lieben Menschen verloren haben.

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein geruhsames, frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

Gerd Böckmann

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

Mitmachen - Mithelfen

Sie möchten Mitglied werden?
Hier gehts zur Beitrittserklärung

Sie möchten unsere Arbeit unterstützen?
Hier können Sie spenden

Mein Ausweis meine Entscheidung