Zur Jahrestagung mit Mitgliederversammlung trafen sich über 80 Mitglieder und Angehörige zum Austausch, zur Mitwirkung am Verbandsgeschehen und für interessante Vorträge.
Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten durch ein 4-köpfiges Vorstandsteam konnten wir im Heidelberger Universitätsklinikum Mitglieder und Gäste im Hörsaal der Chirurgie zur Jahrestagung 2024 willkommen heißen.
Der Vormittag war für die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstands reserviert. Nachmittags dann durften wir spannende Vorträge von Heidelberger Experten hören.
Vor dem offiziellen Beginn trafen die Teilnehmenden zum Begrüßungskaffee ein und es gab das eine oder andere „Hallo“ wenn man unverhofft auf lange nicht gesehene Vereinsfreunde und Bekannte traf und natürlich gleich viel zu bereden hatte. Mitglieder aus 7 verschiedenen Bundesländern waren angereist. Einige waren leider kurzfristig wegen des Bahnstreiks ausgebremst worden.
Zusätzlich zu den 82 Anwesenden in Heidelberg nahmen auch noch weitere 50 Personen online am Geschehen teil. Diese mussten leider immer wieder etwas Geduld haben, wegen teilweise ebenfalls streikender Technik.
Um 10:45 Uhr eröffnete unser beratendes Vorstandsmitglied Ulrich Krausdie Sitzung. Er führte dann altbewährt als Moderator weiter durch die Mitgliederversammlung.
Gedenken an die Verstorbenen
Ein wichtiges Anliegen ist es uns in jedem Jahr an die verstorbenen Mitglieder, Angehörigen und unsere Organspenderinnen und -spender zu denken. Stellvertretend für alle weiteren, die uns verlassen haben, erinnerten wir auch an unser langjähriges Vorstandsmitglied Egbert Trowe, an Anne Quickert, die viele Wochenenden der Begegnung organisiert hatte, an unseren Ansprechpartner für Organspende in Baden-Württemberg Hermann Fraas und an unseren langjährigen Ansprechpartner für Berlin Siegfried Maaß.
Jahresbericht 2023 des Vorstands
Der Vorstand hat ausführlich über die seine Tätigkeiten, die der Koordinatorinnen und Koordinatoren und der weiteren ehrenamtlich Tätigen mit aussagekräftigen Folien berichtet, die von Jutta Riemer zusammengestellt worden waren.
Mitgliederentwicklung und Kasse
Alexander Brick erläuterte uns, dass sich mit 1369 Mitgliedern deren Anzahl etwas reduziert hat. Dies zumeist leider aufgrund von Todesfallen und den dazugehörigen Angehörigen. Leider stoßen nicht mehr so viele neue Mitglieder zu uns, obwohl wir sehr aktiv in der Beratung Betroffener Nichtmitglieder sind. Finanziell steht der Verband auf solider Basis. Wir haben als gemeinnütziger Verein bewusst mehr ausgegeben, als eingenommen, um Überschüsse aus der Coronazeit abzubauen. So hatten wir auch weniger Förderung beantragt, als für die Ausgaben notwendig geworden sind.
Tätigkeiten des Vorstands
Gerd Böckmann berichtete über die vielfältigen Tätigkeiten des Vorstands: In 4 online- und 2 Präsenzsitzungen hat der Vorstand über wichtige Themen beraten und die Arbeit geplant. Dazu kam eine Planungstagung. Einige der Themen seien hier angeführt: Laufende Beratungen über die Finanzsituation, auch die der Kontaktgruppen, Pflege und Verbesserung der Homepage, Neueinrichtung Facebook und Instagram, Planung und Durchführung der Jahrestagung 2023 in Essen, der Jahrestagung 2024, der Veranstaltung zum 30jährigen Jubiläum in Mainz, des Tages der Organspende ein Düsseldorf, Teilnahme an Fachveranstaltungen, Planung und Umsetzung der Lebenslinien, Lebenslinien intern und der Newsletter und weitere Themen. Berichtet wurde auch über die Situation in der Geschäftsstelle in Witten. Unsere langjährige Fachkraft, Frau Marion Stolte, wurde zum 31. 12.2023 in den Ruhestand verabschiedet und hilft uns nun noch eine paar Monate stundenweise aus, da ihre eingearbeitete Nachfolgerin leider seit Januar krankheitsbedingt ausfällt. So übernehmen derzeit auch Vorstandsmitglieder diverse Bürotätigkeiten ehrenamtlich.
Aktivitäten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und Veranstaltungen
Christina Hülsmann zeigte die Tätigkeiten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und die Veranstaltungen des Vereins. 71 Aktive helfen Betroffenen vor Ort durch telefonische Beratung. 45 davon organisieren zusätzlich Gruppentreffen. 2023 waren dies 79 Treffen. 13 weitere Aktive helfen bei speziellen Fragestellungen (Schwerbehinderung, Lebendspende, Kinderwunsch nach LTx, Angehörige, Pflege etc.) Die Aktiven haben Gruppentreffen, Patientenseminare gemeinsam mit LTx-Zentren, Fortbildungsseminare für Ansprechpartner/innen, Koordinatoren-Tagung, Vorstandssitzungen, die Planungstagung, Infoveranstaltungen bei Messen und Gesundheitstagen, Vorträge bei verschiedenen Institutionen u.a.m.
Die besonderen Highlights des Jahres waren -verbunden mit viel Vorbereitungsarbeit - die Jahrestagung in Essen als Hybridveranstaltung und die Feier anlässlich des 30jährigen Jubiläums in Mainz. Wir haben hier jeweils ausführlich in den Lebenslinien berichtet.
Einsatz für die Organspende
Der Vorstand, die Koordintor/innen, die Ansprechpartner/innen und auch einzelne Mitglieder haben sich in Sachen Organspende engagiert. Mit den verschiedenen Länderinitiativen für die Organspende haben wir auch 2023 permanent zusammengearbeitet. Das waren z.B. das Bündnis Organspende Baden-Württemberg, das in Bayern und Thüringen, das Netzwerk Organspende NRW, die Initiativen Organspende in Hessen und Rheinland-Pfalz. Aber auch viele eigene Aktionen standen auf dem Programm. 42 Infostände waren 2023 organisiert worden, 43 Vorträge in Schulen, 12 weitere in anderen Institutionen und auch besondere Aktionen wie ein Dankgottesdienst in Ludwigsburg und Fortbildungen für Mitarbeiter der Bürgermeisterämter kamen dazu. Insbesondere haben wir uns auch bei der Planung (11 Sitzungen) und Durchführung (Gottesdienst und Drucken der Organspendeausweise) des Tages der Organspende in Düsseldorf eingesetzt.
Auch das zu LD e.V. gehörige Netzwerk der Spenderfamilien hat sich mit 29 Aktionen für die Organspende eingesetzt.
Zusammenarbeit mit Institutionen, in Gremien, Patientenvertretung
Dazu gehörten auch, dass der Vorstand die Interessen der Patienten bei verschiedenen Institutionen und Gremien vertreten und mit diesen zusammengearbeitet hat. Das sind z.B. die ständige Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer, Die Deutsche Stiftung Organtransplantation, die Leberstiftung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Länderinitiativen für Organspende, Patientenbeiräte in verschiedenen Unikliniken, bei der Leitlinienarbeit des AWMF, Förderstellen der Krankenkassen, Partnerorganisationen und weitere. Das ausführliche Protokoll der Mitgliederversammlung finden Sie im nächsten LLintern .
Zum Abschluss des Jahresberichtes stellte Gerd Böckmann unsere Öffentlichkeitsarbeit und unsere Medien vor. Neu im Jahr 2023 war die Präsenz auf Facebook und Instagramm. Unsere Mitglieder und Aktiven haben in den Printmedien, bei Interviews und Podcasts auf Themen rund um die Transplantation und Organspende durch Ihre Geschichte und Stellungnahmen aufmerksam gemacht. Einige Artikel wurden gezeigt. Unsere Außendarstellung wurde in 2023 ergänzt durch Facebook und Instagram -Auftritt. Nach wie vor profitieren Mitglieder und auch Ratsuchende durch unsere Lebenslinien, die Patienteninformationen, das Nachsorgetagebuch, den LTx-Ausweis, das Reisebegleitschreiben u.a.m.
699 – eine imposante Zahl
Insgesamt konnten wir im Jahr 2023 auf stolzen 699 Aktivitäten der ehrenamtlich Tätigen zurückblicken. Da von unseren Aktiven nicht immer alle Termine gemeldet werden, sind das sicher noch eine ganze Anzahl mehr gewesen, die nicht erfasst worden sind.
Bericht der Revisoren und Entlastung des Vorstands
Die Kassenprüfung war von Ferdinand Geßler und Günter Wanner durchgeführt worden. Den Prüfbericht verlas Ferdinand Geßler: Gemeinsam hatten sie eine vorbildliche und sorgfältige Kassenführung durch die Schatzmeisterin Fr. Susan Stracke, unterstützt durch Frau Marion Stolte vorgefunden.
In der Folge wurde der gesamte Vorstand entlastet. Dies geschah mit 65 Ja-Stimmen und den 7 Enthaltungen der anwesenden Vorstandsmitglieder bei 72 Stimmberechtigten.
Ehrung langjähriger Mitglieder
Im Anschluss fand die Ehrung der langjährigen Mitglieder statt, von denen einige anwesend waren. Darunter auch Jürgen Scheurer, eines der Gründungsmitglieder unseres Vereins im Jahr 1993. Ihn durften wir für 30 Jahre Vereinszugehörigkeit ehren. Wir gratulieren allen Jubilaren und danken für ihre Treue. Insgesamt sind es 197 Mitglieder, die für 10, 15,20, 25 oder gar 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden. Die nicht in Heidelberg dabei sein konnten, erhielten die Urkunden und Nadeln per Post.
Wahl des Vorstandes
Es wurden als Wahlkommission Ferdinand Geßler und Jörg Hülsmann vorgeschlagen und gewählt. Gerd Böckmann wurde für das Amt des Vorsitzenden vorgeschlagen und mit 71 Ja-Stimmen, bei einer Enthaltung gewählt, ebenso Jutta Riemer als stellvertretende Vorsitzende und Christine Wehling als Schatzmeisterin mit jeweils 72 Ja-Stimmen. Christine Wehling ist neu im Vorstand und wurde in Abwesenheit gewählt. Sie wurde, wie so manche anderen Mitglieder durch den Bahnstreik am Kommen gehindert. Alexander Brick stellte Christine Wehling aber ausführlich vor. (s. gesonderter Kasten). Des Weiteren bestätigten die Mitglieder durch Abstimmung, dass der Vorstand aus insgesamt 10 Mitgliedern bestehen soll. Die verbleibenden 7 Beisitzer wurden an bloc gewählt. Vorgeschlagen waren 11 Mitglieder. Die Wahl ergab folgende Beisitzer: Benjamin Albrecht, Alexander Brick, Christina Hülsmann, Andrea Sebastian, Roland Stahl, Susan Stracke und Kurt Vasconi. Auch die Revisoren wurden neu gewählt. Ferdinand Geßler und Günter Wanner wurden vorgeschlagen und mit 70 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen gewählt. Gegen 12:30 war die Mitgliederversammlung beendet und beim Mittagsimbiss konnten sich alle stärken und untereinander austauschen.
Fachvorträge am Nachmittag
Nachmittags brachten uns engagierte Referentinnen und Referenten vom Transplantationszentrum Heidelberg Themen rund um die Transplantation und die Nachsorge näher. So stellte uns Frau Dr. Susanne Roth in Vertretung für Prof. Christoph Michalski, Ärztlicher Direktor der Chirugischen Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, das Heidelberger Transplantationsprogramm vor und gab auch einen Ausblick auf die Pläne für die Einführung eines Lebendspendeprogramms.
Prof. Patrick Michl, ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin IV stellte die Patientenbetreuung, die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und das Team der inneren Medizin vor.
Dr. med. Conrad Rauber sprach zum wichtigen Thema „Ernährung nach Lebertransplantation – was kann man Gutes tun?“ und einen gelungenen Abschluss präsentierte Dr. Theresa Wenz mit dem Thema „Osteoporose nach Lebertransplantation – was kann man dagegen tun?“
Eine Zusammenfassung der Vorträge können unsere Mitglieder in der Zeitschrift LLintern nachlesen.
Text: Jutta Riemer
Bilder: Timo Rückauer und Karl-Peter Schmelzeisen
Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr
Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992
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