Gesundheitswoche in Worpswede vom 23.04. bis 30.04. 2023

Endlich war es wieder soweit!

Am Sonntag, dem 23. April 2023, begann die 21. Gesundheitswoche unseres Verbandes. 

Nach drei Jahren sah man sich endlich wieder, traf alte Bekannte und knüpfte neue Kontakte. Die Freude war groß, und man durfte sich sogar wieder umarmen. 

Dieses Mal fand das Treffen in dem bekannten Künstlerort Worpswede in der Nähe von Bremen statt. Gewohnt haben wir in dieser Woche im „Hotel Buchenhof“, einer idyllisch gelegenen, 100 Jahre alten Jugendstilvilla.

Gleich am Montag gab es eine sehr interessante Ortsführung mit einer Urenkelin des berühmten Künstlers Heinrich Vogeler. Sie erzählte uns von den Anfängen der Künstlerkolonie und ihrer Entwicklung bis in die Gegenwart und empfahl uns den Besuch der verschiedenen Museen. Einige Teilnehmer folgten dem Rat gleich nach dem gemeinsamen Mittagessen. 

Am folgenden Tag war Zeit für Unternehmungen in kleineren Gruppen. Wir machten Ausflüge in die Umgebung, besuchten Museen, bummelten durch den Ort oder trafen uns in einem der vielen Cafés. 

Ein Highlight war der Tagesausflug nach Bremen in der Wochenmitte. Pierre führte uns mit Begeisterung, kräftiger Stimme und lebhaft gestikulierend durch seine Stadt.

Wir lernten das Alte und das Neue Rathaus kennen, den Roland, der früher für die Maße in Bremen stand, und wurden durch die Böttcherstraße geführt.

Mittagessen gab es auf dem Pannekoekschip „Admiral Nelson“ auf der Weser. 

Am Abend tauchten wir in die Welt von Frau Dr. Gorges ein, einer Augenspezialistin. Sie ist für die Organisation „Kinder in Not“ ehrenamtlich in Eritrea tätig. Ihr Vortrag und ihre Bilder haben uns tief beeindruckt. 

Am nächsten Vormittag sprach sie über Augenkrankheiten, die nach einer Transplantation als Nebenwirkung der Immunsuppression auftreten können. Für die meisten von uns waren dies wichtige Neuigkeiten.

Die folgenden Tage waren wieder mit touristischen Aktivitäten ausgefüllt. Moorwanderungen, Fahrradtouren, ein Kreativnachmittag, an dem gemalt wurde – wir befanden uns schließlich in einem Künstlerdorf – sowie Kartenspielen und Spaziergänge am Abend werden uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Die drei neuen Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Gesundheitswoche fühlten sich freundlich aufgenommen. Helga, seit November 2000 lebertransplantiert, sagt: „Schon die fröhliche Kennenlernrunde am Sonntagabend weckte in mir das Gefühl, dass ich hier richtig bin.

Vor dem Einschlafen sagte ich mir noch mehrmals auf, wer was in den gemeinschaftlichen Koffer gepackt hatte – Toni die Turnschuhe, Maria die Mütze, Gabi ihre Globoli, Ekkehard ein Epidiaskop…

Am nächsten Tag wusste ich alle Namen.
Für mich war es das erste Mal, dass ich mit so vielen Menschen mit einer geschenkten Leber längere Zeit zusammen war. Da es keine feste Tischordnung gab, kam ich mit fast allen Teilnehmern ins Gespräch, erfuhr ihre Leidensgeschichten und konnte mich mit ihnen austauschen. Als mir Maria von ihren Ängsten um ihren Mann erzählte, wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr auch unsere Angehörigen gelitten haben. Das sollte man nicht vergessen. 
Umso schöner war es zu erleben, wie sehr alle die Gesundheitswoche genossen haben, jeder auf seine Weise. Und wenn man von Thomas erfährt, dass er bereits seit 1988 mit einem geschenkten Organ lebt, dann macht dies natürlich Mut für die Zukunft.“ 

Helgas Ehemann Christian ergänzt: „Mich hat überrascht, dass es hier Teilnehmerinnen gibt, deren transplantierte Partner gar nicht mehr dabei sind.“ 
Ursula als Betroffene erklärt das so: „Auch wir Angehörige von Lebertransplantierten, die leider schon verstorben sind, werden in der Gruppe gut aufgenommen. Wir nehmen immer noch gern an Ausflügen, Wanderungen und Gesprächsrunden des Verbands teil." 
Und auch Günter, der ebenfalls zum ersten Mal angereist war, stellt fest: "Die Gesundheitswoche in Worpswede war für mich eine schöne und interessante Veranstaltung. Sehr wertvoll waren hierbei die Begegnungen und Gespräche mit anderen Lebertransplantierten, welche alle dieselben Geschichten mit ihrer Krankheit durchlebt haben“.
Auch die Programmgestaltung war ausgewogen, so dass genügend Freizeit zur Verfügung stand. Insgesamt war diese Woche für mich eine große Bereicherung, weshalb ich allen Transplantierten die Teilnahme empfehlen würde." 
Am letzten Abend saßen wir noch einmal in gemütlicher Runde zusammen. Alle waren sich einig darüber, dass hinter uns schöne, erlebnisreiche Tage lagen und dass man sich auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder treffen möchte. 

Viel Arbeit und Aufregung stecken hinter der Organisation einer solchen Woche. Frauke nutzte die Gelegenheit, Birgit Ketzner und ihrem Mann Christian im Namen der Gruppe danke zu sagen und ihnen ein kleines Präsent zu überreichen.

Text: Thomas Reinig und Helga Wenske
Bilder: privat

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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