Eine Tasche geht auf Reisen .......

……… und kann viel erzählen!

Nach einer anstrengenden, aber lebensrettenden Lebertransplantation und entbehrungsreichen Jahren, möchte meine Besitzerin endlich wieder verreisen und sich die Welt ein wenig anschauen. „Reisen bildet und erweitert den Horizont“, sagt man ja und ich darf mit. Darüber werde ich euch berichten. Ich bin mächtig gespannt und neugierig was mich erwartet.

Vielleicht hat ja die eine oder das andere Mitglied die gleiche Idee und reist mit seiner Tasche und hinterlässt ein paar aufregende Geschichten und macht gleichzeitig Werbung für Organspende. Ein wenig Werbung und Aufmerksamkeit für das wichtige Thema schadet auf keinen Fall!

Meine erste Reise führte mich nach Paris, die absolute Traumstadt meiner beiden Mädels. Gewohnt haben wir in einem kleinen Hotel am Montmartre. Vom Zimmer aus hatte ich einen großartigen Blick über die ganze Stadt und auf den Eiffelturm, der abends, zu jeder vollen Stunde 5 Minuten blinkt. Toll!

Direkt neben unserem Hotel hatte Picasso damals, im sogenannten „Bateau-Lavoir“, sein Atelier, das allerdings etwas heruntergekommen war. Ein paar Meter weiter ging es bergauf, über den berühmten Malerplatz, „Place du Tertre“ zur weiß leuchtenden Basilika „Sacre Coeur“, die schon von weitem den Hügel von Montmartre krönt. Die Kirche wurde als nationales Mahnmal nach der Niederlage Frankreichs, im Krieg 1870/71, gegen Deutschland errichtet. 1919 wurde die Wallfahrtskirche dem „Herzen Jesu“ geweiht. Zahlreiche Touristen belagern täglich die Stufen, die hinauf zur Kirche führen. Man hat aber auch von dort einen wahnsinnigen Blick über die Stadt. Das ganze Viertel Montmartre erinnert an die Zeit, an denen hier viele berühmte Maler und andere Künstler lebten und arbeiteten. Viele interessante Geschichten dazu findet man im „Musée Montmartre“, auch ein naturgetreues Atelier aus dieser Epoche ist dort zu sehen. 
Auf Montmartre gibt es viel zu erkunden: z.B. zwei noch erhaltene Mühlen (früher wurde hier Gips abgebaut) Die eine wurde im 19.Jahrhundert zu einem Tanzsaal ausgebaut, in der auch Auguste Renoir malte. Dann das „Maison Rose“ (heute ein Restaurant), in dem der Maler Maurice Utrillo wohnte. 
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur „Opera Garnier“. Eigentlich ist dieses Gebäude, das mit Gold und Marmor ausgestattet ist, eher mit einem Schloss zu vergleichen. Erbaut wurde die Oper von Charles Garnier im Jahr 1875. Wenn keine Proben stattfinden, kann man sie besichtigen.

Ein Tipp: mit einem Schwerbehindertenausweis, sogar mit Begleitung, ist die Besichtigung gratis. Das gilt auch für andere öffentliche Gebäude in Frankreich und auch in Spanien. Da kann sich Deutschland mal ein Beispiel drannehmen!

Besonders prunkvoll ist das Treppenhaus und das von Marc Chagall geschaffene Deckengemälde. Ein wirklich sehr beeindruckendes Gebäude und wer nach Paris kommt, sollte auf jeden Fall mal hierhin. Sogar das „Phantom der Oper“ hat hier eine Dauerloge mit der Nummer 5!

Ein weiteres Highlight war natürlich der Eiffelturm, der Place Concorde, der Louvre mit seiner Glaspyramide, die Seine mit ihren beeindruckenden Brücken, die vielen Parks, das architektonisch beeindruckende Privatmuseum „Louis Vuitton“, erbaut von Frank Gehry und vieles vieles mehr. In Paris gibt es wirklich an jeder Ecke etwas zu entdecken. Mit der gut ausgebauten Metro kommt man überall hin. Ein Manko: für gehbehinderte Menschen ist Paris nicht so gut geeignet, da in den Metrostationen nicht überall Lifts oder Rolltreppen vorhanden sind.
Wenn man sich vorher gut informiert, ist Paris auch nicht so teuer. Wem der Aufstieg zum Eiffelturm zu beschwerlich und zu kostspielig ist, fährt mit dem Aufzug des Kaufhauses „Galerie Lafyette“ in den 8.Stock. In den 9. geht es mit der Rolltreppe zu einer großen Terrasse, direkt hinter der Oper. Von dort hat man auch einen großartigen Blick auf Paris und ganz umsonst. Im Winter gibt es dort sogar eine Eisbahn für Kinder. Stühle und Bänke laden zum Verweilen ein. Im „Fayette“ kann man im obersten Restaurant gut und günstig speisen, alles frisch zubereitet.
Seit ein paar Jahren gibt es in Paris auch eine Restaurantkette, „Le Bouillon“, in der man mit kleinen Preisen gut essen kann.
Leider gehen die paar Tage schnell zu Ende und ich muss mit meinen Mädels wieder Abschied nehmen. Aber bestimmt komme ich wieder hierher (falls die Deutsche Bahn nicht wieder schlapp macht, und das macht sie von Paris aus oft……).

Eure „LD e.V. Tasche“ (bis zum nächsten Mal)

Text und Bilder: Mariele Höhn
Quelle: Marco Polo „Paris“

Blick über Paris

Blick über Paris

Sacré Coeur

Sacré Coeur

Wand "Ich liebe Dich" Stadtteil Montmartre

Wand "Ich liebe Dich" Stadtteil Montmartre

Treppenhaus in der Oper Garnier

Treppenhaus in der Oper Garnier

Dem "Phantom" vorbehaltene Loge No. 5

Dem "Phantom" vorbehaltene Loge No. 5

Der Eifelturm

Der Eifelturm

Eingang zu einer Metro-Station

Eingang zu einer Metro-Station

Auf der Seine

Auf der Seine

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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