30 Jahre Kontaktgruppe Ludwigsburg-Bietigheim-Bissingen

Der barmherzige Samariter – Ein starkes Symbol

Am Samstag, dem 16.November 2024 gab es in der Gemeindehalle der Kirche zum Guten Hirten in Bietigheim -Bissingen einen besonderen Anlass zum Feiern. Unsere Kontaktgruppe Ludwigsburg-Bietigheim-Bissingen durfte ihr 30-jähriges Bestehen feiern.

Die Ansprechpartner Josef Theiss und Günter Wanner hatten die Mitglieder der Gruppe aber auch Gäste aus den Nachbargruppen zu dieser Feier eingeladen. Nach einer Stunde Begrüßen, Wiedersehen und Erzählen begann das fest mit einer Andacht, die von den Krankenhausseelsorgern Pfarrer Thomas Dreher, Tübingen und Ulrike Priessnitz, Bietigheim sehr einfühlsam gestaltet wurden. Die Geschichte des barmherzigen Samariters zog sich durch die Predigt. Vincent van Goghs Bild mit demselben Namen illustrierte die Worte von Pfarrer Thomas Dreher bestens. Er sprach über die uneigennützige Hilfe gegenüber dem Nächsten. Diese Symbolik passt genau so gut zum Vorgang der altruistischen Organspende nach dem Tode oder zur Lebendspende wie zu unserem ehrenamtlichen Engagement für Mitbetroffene in der Zuwendung zu den Ratsuchenden vor und nach einer Transplantation. Mit einer kleinen, berührenden Symbolhandlung gedachten alle Gäste denjenigen, die nicht mehr unter uns sein können.

Das besondere Engagement des Gruppengründers Josef Theiss zeigte sich auch darin, dass prominente Grußwortsprecher zur Feier gekommen waren:

Frau Renate Matenaer vom Bündnis Organspende Baden-Württemberg (angegliedert am Ministerium für Soziales) würdigte das Engagement von Josef Theiss und den Gruppenmitgliedern bei den verschiedensten Aktionen für die Organspende auch über die Grenzen des Landkreises Ludwigsburgs hinaus, so z.B. bei den zweijährigen Landesgartenschauen und der Fortbildung zum Thema Organspende.

Frau Dr. med. Uschi Traub, Leiterin des Dezernates Gesundheitsförderung am Gesundheitsamtes Ludwigsburg berichtete über die vielen gemeinsamen Projekt mit der Gruppe, an der Spitze Josef Theiss und seit einigen Jahren auch Günter Wanner aus Beilstein. Exemplarisch gab sie Einblick in die Wanderausstellung in 30 Gemeinden des Landkreises, die DRK-Blutspendeaktionen in Tripsdrill, die Schulung der Bürgerämter oder die Aktionen zum Tag der Organspende.

Herr Jürgen Kessing, der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen, konnte sich gut erinnern, kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2004 schon beim 10-jährigen Jubiläum der Gruppe dabei gewesen zu sein. Seinen Worten durften wir entnehmen, dass er die geleistete Selbsthilfearbeit für Mitbetroffene sehr schätzt. Er betonte, wie wertvoll es sei mit gleichermaßen Betroffenen auf Augenhöhe sprechen zu können und sich gegenseitig Mut und Kraft zu geben. Außerdem seien Betroffene oftmals besonders gute „Experten in eigener Sache“ und betonte so den wichtigen Wissenszuwachs rund um die eigene Situation und Erkrankung. Er bot die Unterstützung der Stadt an, wo immer ihm das möglich sei.

Frau Jutta Riemer, überbrachte als stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes die Glückwünsche und den Dank des Vorstands. Sie berichtete von den Anfängen der Gruppe. Josef Theiss war seinerzeit bald nach der Gründung des Vereins im Dezember 1993 in den Verein – damals noch Selbsthilfegruppe Lebertransplantierter Heidelberg e.V. - eingetreten und begann nach seiner Genesung nach der Transplantation direkt damit eine Gruppe Betroffener als Anlaufstelle für Transplantierte, Wartepatienten und Angehörige rund um Ludwigsburg aufzubauen. Seither ist die Gruppe durchgehend aktiv. Josef verstand die Gruppe zusammenzuhalten, plante in all den Jahren verschiedene Aktivitäten. Von Gruppentreffen, Ausflügen über Vorträge, Weihnachtsfeiern und Flohmärkten für den Verein war alles dabei. Er beriet viele Ratsuchende telefonisch oder auch bei sich zu Hause, von diesen kam der eine oder andere danach zur Gruppe dazu. Seit 2019 teilen sich Günter Wanner und Josef Theiss die Aufgabe als Ansprechpartner für die Region. Die Gruppe durfte schöne und traurige Erlebnisse miteinander teilen. Leider kam es auch vor, dass ein endgültiger Abschied anstand. Umso berührender, dass gerade auch Hinterbliebene von transplantierten Mitgliedern an dieser Jubiläumsfeier dabei waren. Jutta Riemer wünschte der Gruppe weiterhin guten Zusammenhalt und bestes Gedeihen. Sie dankte zum Abschluss Josef Theiss mit einer Urkunde für 30 Jahre Patientenbetreuung und Aufbau und Leitung der Gruppe. Mit einem Blumengeschenk galt der Dank seiner Ehefrau Hedi Theiss, die eine großen Anteil an der ehrenamtlichen Arbeit hat, ebenso Günter Wanner und seiner Frau Ute, die seit über fünf Jahren mitarbeiten und unterstützen.

Josef Theiss dankte den beiden Seelsorgern, den Grußwortsprecher, allen Gästen, die dabei waren und vor allen Dingen den Helfern und Organisatoren Hedi Theiss, die gemeinsam mit Ute und Günter Wanner sowie Renate und Matthias Erlacher die Vorbereitungen getroffen und auch den Raum so stimmungsvoll vorbereitet hatten. In seiner Ansprache betonte, er, wie wichtig es sei, ein Netzwerk zu bilden, denn gemeinsam kann man erfahrungsgemäß viel mehr für die Betroffenen tun und erreichen. Vor allem bei der auch künftig wichtig bleibenden Aufgabe „Aufklärung zur Organspende“.

Die eingangs begonnen Gespräche wurden bei Kaffee und Kuchen fortgesetzt und wir alle waren uns einig, dass wir eine bewegende, interessante und intensive Jubiläumsfeier miterleben durften.

Jutta Riemer

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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