Kontaktgruppentreffen Mainz mit interessantem Rundgang durch die Apotheke der Mainzer Unimedizin

Am 21.7.23 trafen sich 12 Mitglieder der Kontaktgruppe Mainz im Konferenzraum der Apotheke in der Unimedizin Mainz.

Nach der Begrüßung durch Mariele Höhn und Elke Aryeequaye gab es noch Hinweise zu weiteren Veranstaltungen, Tipps für schwerbehinderte Menschen, die in einer Broschüre des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung zusammengefasst sind und es wurde über Organspende-Schulveranstaltungen mit Betroffenen diskutiert, an dem sich auch unser Gast, Frau Dr. Greif-Higer, beteiligte.
Frau Prof. Dr. Irene Krämer, Leiterin der Apotheke, die uns auch wieder liebenswürdigerweise, den Besprechungsraum zur Verfügung stellte, erläuterte uns nochmal die Vorteile des elektronischen Medikationsplanes. Wir chronisch Kranke müssen oft mehrere Tabletten einnehmen und hier kann dieser Plan unterstützend helfen. Sie und ihr Team haben lange daran gearbeitet, dass der Medikationsplan für jeden verständlich ist.

     

    Prof. Krämer und ihr Team bieten außerdem am 2.12.23 ein Seminar an, das Apotheker schulen soll, damit sie Organtransplantierte bzgl. der Medikamenteneinnahme professionell beraten können.

    Inhalte der Fortbildung sind:

    • Den wesentlichen Aufbau und die Organisation des Organspendewesens sowie des Transplantationswesens in Deutschland und der Europäischen Union beschreiben.
    • Die immunologischen Mechanismen der Transplantatabstoßung beschreiben.
    • Erklären, über welche pharmakologischen Zielstrukturen und Wirkmechanismen die am häufigsten angewandten Immunsuppressiva die Transplantatabstoßung verhindern.
    • Die wichtigsten Interaktionen im Rahmen einer immunsuppressiven Pharmakotherapie nach Organtransplantation benennen.
    • Die pharmazeutische AMTS-Prüfung (Arzneimitteltherapiesicherheit) durchführen, arzneimittelbezogene Probleme erkennen und lösen
    • Komorbiditäten (Das gleichzeitige Vorkommen von zwei oder mehr verschiedenen Erkrankungen bei einer Patientin oder einem Patienten wird als Komorbidität bezeichnet)
      Benennen, die infolge der Organtransplantation und/oder der immunsuppressiven Therapie auftreten können.
    • Maßnahmen zur Förderung der Therapietreue einleiten und
    • Die erweiterte Medikationsberatung inklusive eines semistrukturierten Folgegesprächs unter Berücksichtigung der Besonderheiten der immunsuppresiven Therapie nach Organtransplantation durchführen.

    Anschließend startete sie mit uns einen Rundgang durch die Klinikapotheke und erläuterte uns ansehnlich den ganzen Ablauf. Die Apotheke der Unimedizin ist eine der modernsten und größten Krankenhausapotheken Deutschlands.
    Seit 2015 verfügt sie über einen neuen vollautomatischen Kommissionierroboter. Der Automat erlaubt es, die von den einzelnen universitären Kliniken und Instituten bei der Apotheke georderten Arzneimitteln lückenlos nachzuverfolgen. Möglich ist dies über das Lesen und Dokumentieren der eindeutigen Barcodes auf den Verpackungen. Darüber hinaus zeichnet sich der Automat durch eine zeitsparende Einlagerung, ein hohes Fassungsvermögen und rasche, fehlerfreie Auslagerung aus. Weitere Vorteile sind die automatische Verfalldatenkontrolle und die Möglichkeit, bei Bedarf ausgewählte Arzneimittel-Chargen per Mausklick auslagern zu lassen.
    Mehrere Millionen Packungen Arzneimittel werden jährlich in der Apotheke der Universitätsmedizin Mainz geordert. Bestellung, Transport und Auslieferung müssen reibungslos funktionieren, denn die Patienten sind auf die Medikamente angewiesen.
    Der Roboter verfügt über zwei Greifer, um den Kommissionierungsprozess zu beschleunigen.
    Die Greifer sind mit Sensoren, Kameras und Scannern ausgestattet. Sie nehmen die Arzneimittel von einem der beiden Einlagerungsförderbänder und lagern sie platzoptimiert in die Regalsysteme. Auf Anforderung lagern sie die Arzneimittel auf ein anderes Förderband aus und von dort geht es in Transportboxen.
    Die Einlagerung erfolgt automatisch. Die Fehlerquote des Roboters liegt bei unter 0,1 Prozent. Stark vereinfacht ist auch die Verwaltung der Aufträge und Bestände durch das im Lagerverwaltungssystem beinhaltete automatische Berichtswesen. Die Mitarbeiter der Apotheke der Universitätsmedizin Mainz müssen die eingelagerten Artikel also nicht mehr zählen.
    Manche Arzneimittel – wie beispielsweise Impfstoffe und Insuline, die kühl gelagert werden müssen, und Betäubungsmittel, die unter Verschluss aufzubewahren sind – sind dagegen nicht im Kommissionierroboter gelagert. Diese kommissionieren die Mitarbeiter der Apotheke nach wie vor per Hand.
    Zum Abschluss des Rundganges zeigte uns Frau Prof. Krämer ein Labor, in dem Arzneimittel für „Frühchen“ hergestellt werden. Damit wir keine Keime über unsere Schuhe einschleppen, mussten wir „Überzieher“ anziehen. Diese Arzneimittel werden unter speziellen hygienischen Bedingungen hergestellt.
    Die Abteilung, in der u.a. Zytostatika zubereitet werden, darf auch nur von Mitarbeitern betreten werden.
    Ein sehr interessanter und informativer Rundgang endete hier.
    Im Anschluss wurde sich noch über das Gesehene und weitere Themen, bei Kaffee und Kuchen, ausgetauscht.

    Quelle: PM Unimedizin Mainz 2015

    Bericht: Mariele Höhn, Fotos: Elke Aryeequaye

    Kontakt

    Lebertransplantierte Deutschland e.V.
    Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

    Telefon: 02302/1798991
    Fax: 02302/1798992

    E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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