Landfrauen sehr interessiert am Thema Organspende

Durch eine Initiative an den CDU-Kreisverband Ludwigsburg hatten wir schon im Herbst 2019 eine Einladung zu bekommen, an einem Infostand bei einer Gesundheitsmesse der Landfrauen in der Gemeinschaftshalle Hemmingen über Organspende zu informieren. Gerne hatten wir das Angebot angenommen und einen Tag lang den Besuchern Rede und Antwort gestanden. Vor allem um darüber zu informieren, wie wichtig die Erklärung zur Organspende, ob ja oder Nein, in einer Patientenverfügung ist. Viele nahmen die angebotene „Checkliste für Organspendeausweis und Patientenverfügung“ der BzgA mit, aber auch Organspendeausweise als Plastikkarte und auf Papier. Erstaunlich zu hören war, dass selbst viele Senioren noch keine Patientenverfügung haben. Die Bezirksbeauftragte der Landfrauen, Frau Iris Gentner, fand unser Engagement so wichtig, dass sie uns zu einem Gesprächsabend mit den Landfrauen von Hemmingen am 5. März vereinbart hat.

An diesem öffentlichen Infoabend nahmen an die dreißig Damen, aber sogar auch ein Mann teil. Josef Theiss und Günter Wanner, die Ansprechpartner im Landkreis Ludwigsburg unseres Verbandes, begleitet von Ute Wanner, Ansprechpartnerin für Angehörige von Transplantierten, waren gekommen, um über das vielschichte Thema zu sprechen. Es sollte bewusst kein einseitiger Vortragsabend sein, sondern die Möglichkeit bieten zum Gespräch und Fragen zu stellen. Zunächst stellten Günter und Josef ihre eigenen „Stories“ vor, Josef lebt sein 26 und Günter seit 2 Jahren mit einer Spenderleber. Schon diese Beiträge schafften viel Betroffenheit und das Interesse war so geweckt, dass die zwei Stunden rasch vorübergingen, in denen viel Wissenswertes vermittelt worden ist. Josef hielt keinen „Vortrag“, sondern erzählte sehr lebendig und anschaulich, wie es einerseits zu einem „Hirntod“ kommt und wie komplex alles abläuft. Das schwierige und belastende Gespräch mit den Angehörigen, die Frage nach der Einstellung zur Organspende schilderte er dabei sehr tiefgehend, dabei wurde es im Saal ganz still. Da die Teilnehmer meist der Seniorengeneration angehörten, fragten die meisten schließlich nach der Altersgrenze bei einer Organspende. Man war schon erstaunt zu hören, dass es dabei kein Höchstalter gibt.

Im zweiten Teil ging es darum, wie man zum Wartepatienten wird, also zu einem Organempfänger, und was es bedeutet, rechtzeitig durch eine Organspende und Transplantation die Chance auf ein Weiterleben zu bekommen. Schließlich konnte jeder noch Informationsmaterial und vor allem Spenderausweise mitnehmen, und nicht ohne den Appell nachhause zu gehen, in der Familie darüber zu sprechen, damit jeder vom anderen weiß, wie er selbst entschieden hat und was sein Wille ist.

Zur Überraschung wurde als Spende der Teilnehmer für unsere Arbeit der schöne Betrag von ca. € 150,- übergeben. Frau Gentner kündigte an, dass sie auch auf Bezirksebene solch ein spannendes Gesprächsangebot plane.

Text und Bild: Josef Theiss

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Donnerstag 10:00 bis 15:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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