Hepatitis A

Hepatitis A wird durch ein Virus verursacht.
Der Mensch ist das einzige Reservoir für den Erkrankungserreger, er scheidet das Virus mit dem Stuhl aus. Die Übertragung erfolgt „fäkal-oral“, d.h. in aller Regel durch Aufnahme des Erregers durch den Mund. Dies kann durch verunreinigte Lebensmittel jeder Art (nicht ausreichend gewaschenes Obst oder Gemüse, Trinkwasser, Meeresfrüchte) als auch durch engen körperlichen Kontakt erfolgen (Kindergarten etc.). Auch eine Übertragung über den Blutweg ist beschrieben, jedoch sehr selten.
Das Virus ist in Ländern mit niedrigeren Hygienestandards sehr häufig, z.B. in Südostasien, Russland, im Vorderen Orient, Mittelmeerraum, Afrika, Mittel- und Südamerika, so dass sich viele Erkrankte im Urlaub anstecken.
Die Inkubationszeit, d.h. die Zeit zwischen Ansteckung mit der Erkrankung und Ausbruch von Symptomen, ist mit ca. 15–50 Tagen relativ lang. Die Dauer der Erkrankung kann Wochen bis Monate betragen, das Risiko, andere anzustecken, besteht jedoch bereits bis zu 2 Wochen vor dem Ausbruch der Erkrankung.
Die Hepatitis A ist eine akute Entzündung der Leber, welche nach einer gewissen Zeit in aller Regel folgenlos ausheilt.
Eine chronische Leberentzündung wie bei der Virushepatitis B und C, mit den Folgen der Entwicklung einer Leberzirrhose oder eines Leberzellkarzinoms kommt bei der Hepatitis A nicht vor.
In den allermeisten Fällen verläuft die Erkrankung sehr milde. Vor allem bei Kindern wird die Erkrankung oftmals nicht einmal bemerkt. Symptome der Erkrankung sind häufig unspezifisch. Betroffene können an Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, allgemeinem Unwohlsein, Bauchschmerzen oder Fieber leiden. Nur bei manchen Patienten kommt es zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen (von den Mediziner als Ikterus bezeichnet, früher oft als „Gelbsucht“ benannt).
Sollte bei Betroffenen zum Zeitpunkt der Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus bereits eine Leberschädigung vorliegen, kann die Erkrankung deutlich schwerer und langwieriger verlaufen. Dies betrifft auch Patienten nach einer Lebertransplan-tation.
In extrem seltenen Fällen (weniger als 1%) kann es durch eine Hepatitis A zu einem akuten Leberversagen kommen.
Bei diesem oftmals tödlichen Krankheitsbild kann nur eine Lebertransplantation das Leben des Patienten retten.
Diagnostiziert wird die Hepatitis A durch die Bestimmung von Antikörpern im Blut der Patienten. Die Testung auf Hepatitis A ist eine Routineuntersuchung bei der Abklärung erhöhter Leberwerte.
Eine ursächliche medikamentöse Therapie der Hepatitis A existiert nicht. Es wird eine körperliche Schonung und der Verzicht auf leberschädigende Substanzen (Alkohol, bestimmte Medikamente) empfohlen.
Eine Impfung gegen Hepatitis A ist möglich. Hierbei werden unschädlich gemachte Hepatitis-A-Viren injiziert, woraufhin der Körper entsprechende Antikörper bildet. Eine Impfung wird bei Reisen in Risikogebiete sowie für Patienten mit einem erhöhten Risiko einer Hepatitis-A-Infektion (Gesundheitswesen, Umgang mit
Abwässern, Umgang mit Kindern etc.) empfohlen. Sollte eine Lebertransplantation aufgrund einer chronischen Lebererkrankung notwendig sein, sollte im Rahmen der Listungs-Untersuchungen eine Impfung gegen Hepatitis A erfolgen.

Author

Dr. med. Jan Pfeiffenberger
Interdisziplinäres Edoskopiezentrum
Uniklinikum Heidelberg

Kontakt

Lebertransplantierte Deutschland e.V.
Montag - Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr 

Telefon: 02302/1798991
Fax: 02302/1798992

E-Mail: geschaeftsstelle(at)lebertransplantation.de

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