Impferfolg bei Transplantierten?

Trotz Impfung - Schutzmaßnahmnen beachten

Da Organtransplantierte aufgrund der Immunsuppression vermutlich im Falle der Infektion ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf der Covid-erkrankung haben, werden sie bei der Impfung priorisiert. Zur Wirksamkeit der Impfungen bei Organtransplantierten gibt es bisher nur wenige Daten. Ein Team der Johns Hopkins Universität in Baltimore hat dazu Untersuchungen veröffentlicht.

Bei 436 Organtransplantierten (durchschnittliches Alter:55,9 Jahre, die Tx lag im Mittel 6,2 Jahre zurück) wurde im Dezember 2020 ca. 20 Tage nach der ersten Impfung mit den Impfstoffen von Biontec/Pfizer bzw. Moderna Blut entnommen und auf Antikörperentwicklung untersucht. Bei gesunden Personen sind zu diesem Zeitpunkt bereits Antikörper nachweisbar. Bei den Organtransplantierten war dies nur bei 76 Patienten (17 %) der Fall. Am wenigsten Antikörper entwickelten Transplantierte, die mit Antimetaboliten (Zytostatika) behandelt wurden. Bei denen ohne Antimetabolite erreichten 41,4% einen möglichen Immunschutz. Ältere Organempfänger waren schlechter geschützt als jüngere (10-25%) Bei der Bewertung der Ergebnisse ist auch zu beachten, dass nicht nur Lebertransplantierte untersucht wurden und die Immunsuppression bei Nieren- und Herztransplantierten höher ist als bei LTx-Patienten. 

Hier können Sie den Bericht nachlesen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122440/SARS-CoV-2-Immunsuppression-verhindert-Impfstoffwirkung-bei-Organempfaengern

Wie auch bei anderen Impfungen ist also damit zu rechnen, dass die Impfantwort bei Transplantierten schwächer ausfällt. Alle Transplantationszentren empfehlen dennoch ihren Patienten sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Auch falls die Impfantwort nicht optimal ausfallen sollte, besteht aber die Hoffnung, dass auch bei weniger ausgeprägter Immunantwort schweren Verläufen durch die Impfung vorgebeugt werden kann.

Die zu erwartende geringere Immunantwort bedeutet für uns als Transplantierte, dass wir – auch nach der 2. Impfung - nach wie vor Vorsicht walten lassen müssen (AHA-L). Der beste Schutz wird sich für uns ergeben, wenn Familienmitglieder und dann auch möglichst viele Bürger - hoffentlich bald – durchgeimpft sind und die Infektionszahlen immer weiter sinken.

J. Riemer

Quelle: Ärzteblatt vom 25.3.2021

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